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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 61.1927-1928

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Kaye, F. M.: Wettbewerb Salterio "Krawattenstoffe"
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https://doi.org/10.11588/diglit.9249#0258

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Wettbewerb Satterio » Krawattenstoffe

der Preisverteilung zum Ausdruck kommen
mußte: Ein Preis von 2000 Lire und zwei von
1000 Lire. Die österreichische Ausstellung
war zweifellos besser sowohl in der allge-
meinen Erfassung des Wesens einer Krawatte,
als auch in der diskreteren Verwendung der
Farben. Österreich gewann den vierten Preis
von 3000 Lire und fünf von 1000 Lire. — Die
mit dem ersten Preise gekrönte Serie ver-
einigt in meisterhafter
Weise alle Elemente einer
schönen Krawatte. Das
Haupt-Dessin, welches an
sich auf glattem Grunde zu
kräftig und aufdringlich ge-
wirkt hätte, ist durch den
feinen, man möchte sagen
ziselierten, Grund in seiner
Wirkung in vollkommen-
ster Weise abgeschwächt,
und es ergibt sich mit einer
äußerst geschickten Ver-
teilung unaufdringlicher
Farben ein vollkommenes
Gesamtbild. Der Schöpfer
dieser Entwürfe, Gualdo
Porro, hat neben dem 1.
Preis die Große Goldene
Medaille des Wirtschafts-
Ministeriums erhalten. Der
2. Preis (10 000 Lire) ging
an eine Dame, der es ge-
lungen ist, in unentwegter

ein ii. preis. madeleine tranchard—lyon

Freiheit auf den Wirrwarr einer Masse von durch-
einander gewürfelten Punkten und Strichen in
Pfaublau und Ziegelrot hie und da, beinahe wie
irrtümlich, ein paar Spritzer von Fleischfarbe
und Orange derart zu setzen, daß harmonische
Gesamtwirkungen — wirklich schöne Krawatten-
Stoffe entstanden sind. Mlle Madeleine Tran-
chard, der Ecole des Beaux Arts in Lyon an-
gehörend, sei hier anerkennend als Schöpferin

genannt..... f. m. eaye.



Es genügt nie, sich vor
das Kunstwerk hinzu-
stellen und sich's gefallen
zu lassen. Ein Bild, ein
Gedicht ist nur eine ver-
lockend dargebrachte Ein-
ladung, hineinzutreten in
den Tempel seiner seligen
Versunkenheit und sich
bis in sein Allerinnerstes,
Allerheiligstes durch eigene
Versenkung, Verinnerlich-
ung , Weltverge ssenheit,
Entsagung und Hedigung
durchzubeten und durch-
zuarbeiten. Ohne diese as-
ketische Konzentrations-
bemühung kommt es nicht
zum zentralen Erlebnis
der tiefen Gottesschau, aus
dem das Bild, das Lied ent-
sprang. ernest bacmeister.

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