Über die moderne Malerei -und die Tradition
fruchtbaren Gebrauch machen zu können, wer-
den sie gezwungen sein, ihre Arbeit wieder den
ewigen Gesetzen der Malerei zu unterwerfen.
Diese Gesetze sind heute wenig bekannt, wenn
nicht völlig vergessen, zum größten Schaden
der Künstler, die, um starke und dauernde
Werke zu schaffen, unbedingt darauf angewiesen
sind, sie wieder aufzufinden, mit einem Wort:
zu den Traditionen ihrer Kunst zurück-
zukehren. Nur weil die Künstler von ehedem
Wissende waren, genährt an allen Quellen der
Überlieferung, bereichert durch eine vernunft-
gemäße Lehre, waren die Begabten unter ihnen
in den Stand gesetzt, in ihren Werken eine so
gewaltige Kraft, eine so seltene und außer-
ordentliche Ursprünglichkeit zu bewähren.
Die Kunst von Morgen wird entweder gleich
der Kunst der Vergangenheit genährt sein von
allen guten Säften der Tradition, oder sie wird
überhaupt nicht sein. Um die schwierigen Pro-
bleme, die sich uns heute stellen, zu lösen, wird
es unerläßlich sein, daß sich der Künstler min-
destens das gleiche Wissen wie seine Vorgänger
verschafft. Denn die Probleme von heute sind
ebenso verworren als die von gestern. Unsere
Epoche verdient eine große Kunst; aber eine
große Kunst ist der Welt nie von Unwissenden
geschenkt worden....... theophile robert.
438
fruchtbaren Gebrauch machen zu können, wer-
den sie gezwungen sein, ihre Arbeit wieder den
ewigen Gesetzen der Malerei zu unterwerfen.
Diese Gesetze sind heute wenig bekannt, wenn
nicht völlig vergessen, zum größten Schaden
der Künstler, die, um starke und dauernde
Werke zu schaffen, unbedingt darauf angewiesen
sind, sie wieder aufzufinden, mit einem Wort:
zu den Traditionen ihrer Kunst zurück-
zukehren. Nur weil die Künstler von ehedem
Wissende waren, genährt an allen Quellen der
Überlieferung, bereichert durch eine vernunft-
gemäße Lehre, waren die Begabten unter ihnen
in den Stand gesetzt, in ihren Werken eine so
gewaltige Kraft, eine so seltene und außer-
ordentliche Ursprünglichkeit zu bewähren.
Die Kunst von Morgen wird entweder gleich
der Kunst der Vergangenheit genährt sein von
allen guten Säften der Tradition, oder sie wird
überhaupt nicht sein. Um die schwierigen Pro-
bleme, die sich uns heute stellen, zu lösen, wird
es unerläßlich sein, daß sich der Künstler min-
destens das gleiche Wissen wie seine Vorgänger
verschafft. Denn die Probleme von heute sind
ebenso verworren als die von gestern. Unsere
Epoche verdient eine große Kunst; aber eine
große Kunst ist der Welt nie von Unwissenden
geschenkt worden....... theophile robert.
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