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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 61.1927-1928

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Pazaurek, Gustav Edmund: Ein neuer Glasschneider: Hans Klein
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https://doi.org/10.11588/diglit.9249#0474

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Ein neuer Glasschneider: Hans Klein

die künstlerische Fähigkeit
jeder einzelnen Individualität
zu ihrem Rechte gelangen läßt.

So wurde denn nach ein paar
Semestern aus Hans Klein zwar
nicht gerade ein zweiter Eiff,
aber doch ein sehr beachtens-
werter Künstler, der heute Vor-
zügliches leistet. Ja gerade die
beiden abgebildeten Schalen
sowie der Blumenkübel haben
mit Eiff kaum noch irgend et-
was zu tun. Man würde eher
auf eine Verbindung mit dem
vorzüglichen Glasschleifer Ri-
chard Süßmuth in Penzig raten,
wenn man nicht wüßte, daß
z. B. die sehr gelungene Schale
mit der Ballspielerin, die in-
zwischen vom Landesgewerbe-
museum in Stuttgart angekauft
worden ist, vor der Stuttgarter
Süßmuth-Ausstellung entstan-

den ist. Die Technik des Schliffs
oder der Kugelung statt des Schnitts
ist der Süßmuth's verwandt und doch
sieht man auf den ersten Blick die
vollständig andere Hand, nament-
lich in der Behandlung und Model-
lierung des menschlichen Körpers,
für die Süßmuth vorwiegend Keil-
schnitt liebt, während Klein Schleif-
räder mit abgerundeter Peripherie
bevorzugt. In der Großzügigkeit der
stilisierenden Auffassung mag Süß-
muth imVorteil sein; aber die weiche
Modellierung ist ein Vorzug der Ar-
beiten Kleins, der sicherlich auch
über kurz oder lang bei Tafelglas-
arbeiten zur Geltung kommen wird.

GLASFABRIK »1.EERDAM« VORM. JEEKEL, MIJNSSEN & CO
»GEBLASENE BLUM EN- VAS EN UND FRUCHTSCHA

IN HOLLAND
LEN«
 
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