Situation und Aufriß des Äußeren Damms, 1842 (Nds. Staatsarchiv Oldenburg, Best. 262-1, Nr. 51037)
Damm 41,1834 (Aufnahme 1977)
Damm 43, 1835
durch Dreiviertelsäulen voneinandergetrennt
sind. Gleichzeitig mit dem Umbau der frühen
sechziger Jahre des 19. Jh. erhielten das
Treppenhaus des Anbaus und das mit Wand-
paneelen aufwendig ausgestattete Audienz-
zimmer im Obergeschoß des älteren Baues
eine Bemalung nach pompejanischen Moti-
ven durch den Theatermaler Theodor Pre-
suhn.
In Zusammenhang mit der Neugestaltung des
Schloßplatzes steht der Ausbau des südli-
chen Dammabschnitts ab den dreißiger Jah-
ren des 19. Jh. Die klassizistische Konzeption
sah eine platzähnliche Erweiterung vor, die
durch ein Zurückweichen gegenüber der
nördlichen Fluchtlinie gewonnen und mit re-
präsentativen Neubauten ausgestattet wer-
den sollte, um eine städtebaulich imponie-
rende Eingangssituation zu schaffen. Zu-
nächst wurde die Blauhausbrücke über der
Alten Hunte abgerissen. Ihr Name leitet sich
von dem seit dem 16. Jh. am Nordufer der
Hunte westlich des Damms angesiedelten
Zollhaus her, mit dem ab etwa 1600 bis zur
Aufhebung der Zollstelle Ende des 18. Jh.
eine Gastwirtschaft verbunden war. Indem
man gleichzeitig den Huntearm, über dem
eine dreibogige Steinbrücke errichtet wurde,
an dieser Stelle leicht nach Süden verlegte,
konnte das nördlich angrenzende Gelände für
die Anlage von Neubauten erweitert werden.
Unmittelbar nach Abbruch des Blauen Hau-
ses 1834 entstanden auf der Ostseite des
Damms in neuer zurückgesetzter Fluchtlinie
drei Villen für Angehörige des großherzogli-
chen Offizierscorps. Während die zwei heute
vom Staatsarchiv genutzten Gebäude Damm
41 und Nr. 43 erhalten sind, wurde Damm 39
1969 durch einen mehrstöckigen Flachdach-
bau ersetzt. Die beiden H. Strack zugeschrie-
benen klassizistischen Walmdachbauten ent-
sprechen dem von ihm bevorzugten Typ des
traufständigen Wohnhauses zu fünf Achsen
mit seitlichem Eingang. Die Serliana über
dem nördlichen Eingangsvorbau des Hauses
Nr. 41 stellt eine Reminiszenz an den palla-
dianischen Villenbau dar.
Die kubischen Baukörper mit horizontal be-
tonter Gliederung durch Gurt- und Sohlbank-
gesims unterscheiden sich nurin Details. Bei-
spielsweise sind die Erdgeschoßfenster des
Hauses Nr. 41 rahmenlos in die von einem
Fugenschnitt überzogene Putzfläche einge-
schnitten. Alternierend dazu besitzen diejeni-
gen des glatt verputzten Obergeschosses
eine Profilrahmung. Dagegen legen sich um
die Fenster des insgesamt glatt verputzten
Hauses Nr. 43 einheitlich leicht geohrte Pro-
file. Die den Gebäuden vorgelegten Grünflä-
chen, zugänglich über die - bei Haus Nr. 41
zugesetzte - mittige Fenstertür, wurden in ih-
rer Ausdehnung in den fünfziger Jahren un-
seres Jahrhunderts zuungunsten der platz-
räumlichen Wirkung beschnitten.
Den Abschluß der Platzsituation bilden im
Norden, indem sie nach der älteren, einge-
zogenen Fluchtlinie ausgerichtet sind, zwei
zweigeschossige Walmdachbauten in
schlichten klassizistischen Formen (Damm
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