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Rolf Nierhaus
wesen ist. Irgendeinen Anhaltspunkt dafür, daß eine der beiden Heiden-
heimer Lampen mit Fischdarstellung aus einem Alamannengrab stamme
und somit eine sekundäre christliche Interpretation erfahren habe, hat
unsere Analyse nicht erbracht. Vielmehr ist bei der einen die Zugehörig-
keit zu einem der beiden soeben herausgeschälten römerzeitlichen Fund-
komplexe und vielleicht Grabinventare des 2. Jahrhunderts sicher; die
andere, von der unsere Untersuchung ausgegangen war, ist als Einzelfund
in dieser Hinsicht unauswertbar.
Anmerkungen
1 P. Paulsen, Zeitschr. f. Württemberg. Landesgesch. 15, 1956, 1 ff., besonders S. 5 mit
Anm. 14.
2 F. Hertlein, Die Altertümer des Oberamts Heidenheim (1912), Taf. 4, 1.
3 H. Menzel, Antike Lampen im RGZM zu Mainz (RGZM zu Mainz, Katalog 15, 1954),
81 ff. mit Abb. 71 ff. — Lampen mit Fischdarstellungen, wohl frühchristlich, etwa
Nr. 567 mit Abb. 75, 3; Nr. 599—600 mit Abb. 77, 4—5. — Vgl. etwa auch die Lampen
mit Fischdarstellungen bei Fr. J. Dölger, Ichthys, Bd. III (1922), Taf. 81, 1 (auf dem
Lampenspiegel Fisch und Christogramm, also gesichert christlich); außerdem ebenda
Taf. 79, 3—4; 80, 1; 82 ganz, usw.; Bd. IV (1928), Taf. 152 f., usw. — Wieweit diese
Lampen im einzelnen christlich sind oder nicht, läßt auch Dölger offen, vgl. Anm. 9.
4 S. Loeschcke, Lampen aus Vindonissa (Zürich 1919).
5 Loeschcke, a. a. O. 24 ff. mit Abb. 1; vgl. unsere Abb. 1, 2.
6 Loeschcke, a. a. O. 30 mit Anm. 60, unter Verweis auf Fr. Drexel, ORL. B VI, 66 c:
Kastell Faimingen (1911), S. 102.
7 ORL. B VI, 66 b: Kastell Heidenheim (1900), S. 3 (F. Hettner und J. Jacobs); auch die
Münzliste S. 4 spricht für diesen Zeitansatz.
8 Drexel, Kastell Faimingen, a. a. O. 101 f.; 103, Nr. 13—15; Taf. 9, 40—41. — Die
Faiminger Lampen erwähnt auch Dölger, a. a. O. Bd. V (1932/1943), 111.
8a D. Ivänyi, Die pannon. Lampen (Dissertationes Pannonicae 2. Serie 2, Budapest
1935), Taf. 11, 1—6.
9 F. J. Dölger, Ichthys, Bd. I (2. Aufl. 1928); Bd. II—V (1922—1943); vgl. besonders Bd. V,
S. 105 ff.; 131 ff.
10 S. Schiek-H. Jänichen, Germania 32,1954, 299 ff.; dazu R. Nierhaus, Germania 33,1955,
88 ff. — Kurzer Vorbericht auch: Fundber. aus Schwaben, NF 13, 1952/1954, 106 f.
11 H. Zürn, Katalog Heidenheim. Die vor- und frühgeschichtlichen Funde im Heimat-
museum (Veröff. des Staatl. Amtes für Denkmalpflege, Stuttgart, Reihe A: Vor- und
Frühgeschichte, Heft 3, 1957).
12 Konrad Miller, Die römischen Begräbnisstätten in Württemberg (1884), 23 ff. — Außer-
dem Hertlein, a. a. O. 41 ff. mit der „Archäologischen Karte von Heidenheim“.
13 Zürn, a. a. O. 3; Hertlein, a. a. O. 14, Anm. 2. — Kurze Aufzählung der von Gaus ge-
grabenen Gräber am Totenberg bei Zürn, a. a. O. 25.
14 H. Zürn übermittelte mir freundlicherweise die unten beschriebenen Funde des an-
geblichen „Grabes 70“, soweit heute noch vorhanden (mit Ausnahme der Fibel Nr. 1
und der Urne Nr. 4), zur Untersuchung, wofür ihm auch an dieser Stelle herzlichst
gedankt sei.
15 Ähnliches ist auch anderen Grabinventaren des römischen Gräberfeldes am Toten-
berg widerfahren, vgl. die Zusammenstellung bei Zürn, a. a. O. 25. Diese Grab-
inventarangaben bedürften dringend einer ähnlichen kritischen Überprüfung auf
ihre Zuverlässigkeit hin, wie sie hier für das „Inventar“ von „Grab 70“ vorgenommen
wird.
16 Zürn, a. a. O. 12.
16a Die Vorlagen zu den Abb. 1 und 2 fertigte, zum Teil nach den Originalen, zum Teil
nach Zürns Zeichnungen, E. Böttcher vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der
Universität Tübingen im Auftrag der Redaktion in seiner Freizeit an.
17 O. Almgren, Studien über nordeuropäische Fibelformen (2. Aufl.; Mannus-Biblio-
thek 32, 1923), S. 43, 163 f., Beilage I, 13. — In der Datierung des Typus mit Hilfe der
Regensburger Funde (siehe nächste Anmerkung) stützt sich Almgren etwas zu ein-
seitig auf Dahlems Fibeltypologie; vgl. H. Lamprecht (siehe nächste Anmerkung),
S. 32 f. Aber im ganzen hat Almgren mit seiner scharfen zeitlichen Sonderung der
ersten und der zweiten Hauptserie seiner Gruppe IV sicherlich recht.
18 H. Lamprecht, Verhandl. Histor. Vereins von Oberpfalz und Regensburg 58, 1906
(1907), 33 ff. zu Taf. 8, 4. — Lamprechts Behandlung der Fibel leidet daran, daß er
das Stück ständig zusammen mit der mit Stützplatte versehenen Fibel Taf. 8, 8
Rolf Nierhaus
wesen ist. Irgendeinen Anhaltspunkt dafür, daß eine der beiden Heiden-
heimer Lampen mit Fischdarstellung aus einem Alamannengrab stamme
und somit eine sekundäre christliche Interpretation erfahren habe, hat
unsere Analyse nicht erbracht. Vielmehr ist bei der einen die Zugehörig-
keit zu einem der beiden soeben herausgeschälten römerzeitlichen Fund-
komplexe und vielleicht Grabinventare des 2. Jahrhunderts sicher; die
andere, von der unsere Untersuchung ausgegangen war, ist als Einzelfund
in dieser Hinsicht unauswertbar.
Anmerkungen
1 P. Paulsen, Zeitschr. f. Württemberg. Landesgesch. 15, 1956, 1 ff., besonders S. 5 mit
Anm. 14.
2 F. Hertlein, Die Altertümer des Oberamts Heidenheim (1912), Taf. 4, 1.
3 H. Menzel, Antike Lampen im RGZM zu Mainz (RGZM zu Mainz, Katalog 15, 1954),
81 ff. mit Abb. 71 ff. — Lampen mit Fischdarstellungen, wohl frühchristlich, etwa
Nr. 567 mit Abb. 75, 3; Nr. 599—600 mit Abb. 77, 4—5. — Vgl. etwa auch die Lampen
mit Fischdarstellungen bei Fr. J. Dölger, Ichthys, Bd. III (1922), Taf. 81, 1 (auf dem
Lampenspiegel Fisch und Christogramm, also gesichert christlich); außerdem ebenda
Taf. 79, 3—4; 80, 1; 82 ganz, usw.; Bd. IV (1928), Taf. 152 f., usw. — Wieweit diese
Lampen im einzelnen christlich sind oder nicht, läßt auch Dölger offen, vgl. Anm. 9.
4 S. Loeschcke, Lampen aus Vindonissa (Zürich 1919).
5 Loeschcke, a. a. O. 24 ff. mit Abb. 1; vgl. unsere Abb. 1, 2.
6 Loeschcke, a. a. O. 30 mit Anm. 60, unter Verweis auf Fr. Drexel, ORL. B VI, 66 c:
Kastell Faimingen (1911), S. 102.
7 ORL. B VI, 66 b: Kastell Heidenheim (1900), S. 3 (F. Hettner und J. Jacobs); auch die
Münzliste S. 4 spricht für diesen Zeitansatz.
8 Drexel, Kastell Faimingen, a. a. O. 101 f.; 103, Nr. 13—15; Taf. 9, 40—41. — Die
Faiminger Lampen erwähnt auch Dölger, a. a. O. Bd. V (1932/1943), 111.
8a D. Ivänyi, Die pannon. Lampen (Dissertationes Pannonicae 2. Serie 2, Budapest
1935), Taf. 11, 1—6.
9 F. J. Dölger, Ichthys, Bd. I (2. Aufl. 1928); Bd. II—V (1922—1943); vgl. besonders Bd. V,
S. 105 ff.; 131 ff.
10 S. Schiek-H. Jänichen, Germania 32,1954, 299 ff.; dazu R. Nierhaus, Germania 33,1955,
88 ff. — Kurzer Vorbericht auch: Fundber. aus Schwaben, NF 13, 1952/1954, 106 f.
11 H. Zürn, Katalog Heidenheim. Die vor- und frühgeschichtlichen Funde im Heimat-
museum (Veröff. des Staatl. Amtes für Denkmalpflege, Stuttgart, Reihe A: Vor- und
Frühgeschichte, Heft 3, 1957).
12 Konrad Miller, Die römischen Begräbnisstätten in Württemberg (1884), 23 ff. — Außer-
dem Hertlein, a. a. O. 41 ff. mit der „Archäologischen Karte von Heidenheim“.
13 Zürn, a. a. O. 3; Hertlein, a. a. O. 14, Anm. 2. — Kurze Aufzählung der von Gaus ge-
grabenen Gräber am Totenberg bei Zürn, a. a. O. 25.
14 H. Zürn übermittelte mir freundlicherweise die unten beschriebenen Funde des an-
geblichen „Grabes 70“, soweit heute noch vorhanden (mit Ausnahme der Fibel Nr. 1
und der Urne Nr. 4), zur Untersuchung, wofür ihm auch an dieser Stelle herzlichst
gedankt sei.
15 Ähnliches ist auch anderen Grabinventaren des römischen Gräberfeldes am Toten-
berg widerfahren, vgl. die Zusammenstellung bei Zürn, a. a. O. 25. Diese Grab-
inventarangaben bedürften dringend einer ähnlichen kritischen Überprüfung auf
ihre Zuverlässigkeit hin, wie sie hier für das „Inventar“ von „Grab 70“ vorgenommen
wird.
16 Zürn, a. a. O. 12.
16a Die Vorlagen zu den Abb. 1 und 2 fertigte, zum Teil nach den Originalen, zum Teil
nach Zürns Zeichnungen, E. Böttcher vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der
Universität Tübingen im Auftrag der Redaktion in seiner Freizeit an.
17 O. Almgren, Studien über nordeuropäische Fibelformen (2. Aufl.; Mannus-Biblio-
thek 32, 1923), S. 43, 163 f., Beilage I, 13. — In der Datierung des Typus mit Hilfe der
Regensburger Funde (siehe nächste Anmerkung) stützt sich Almgren etwas zu ein-
seitig auf Dahlems Fibeltypologie; vgl. H. Lamprecht (siehe nächste Anmerkung),
S. 32 f. Aber im ganzen hat Almgren mit seiner scharfen zeitlichen Sonderung der
ersten und der zweiten Hauptserie seiner Gruppe IV sicherlich recht.
18 H. Lamprecht, Verhandl. Histor. Vereins von Oberpfalz und Regensburg 58, 1906
(1907), 33 ff. zu Taf. 8, 4. — Lamprechts Behandlung der Fibel leidet daran, daß er
das Stück ständig zusammen mit der mit Stützplatte versehenen Fibel Taf. 8, 8