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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

DOI Artikel:
Urbon, Benno: Drei spätbronzezeitliche Gußformen aus Württemberg
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0142

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Benno Urbon

Drei spätbronzezeitliche Gußformen aus Württemberg
Von Benno Urbon, Stuttgart
Mit 3 Textabbildungen und Tafel L und M
Bei der Herstellung von Modellen für die Neuaufstellung der Abteilung
für Vor- und Frühgeschichte des Württembergischen Landesmuseums wur-
den einige in Württemberg gefundene Gußformen einer neuerlichen Unter-
suchung unterzogen, deren Ergebnis in mancher Hinsicht mitteilenswert
erscheint. Über drei der untersuchten Gußformen soll deshalb in folgen-
dem berichtet werden.




Abb. 1.
Gußform für Bronzekerne von Heilbronn-
Neckargartach. M. 1:2.

I. Eine spätbronzezeitliche Gußform für Bronzekerne
von Heilbronn-Neckargartach (Abb. 1)
Unter dem Gußformendepotfund von Neckargartach befindet sich auch
eine Gußformhälfte, die in den Veröffentlichungen1 als „Gußform für ein
zapfenartiges Gerät“ bezeichnet wird (Abb. 1 A). Bei näherer Betrachtung
ist im oberen Drittel der Form eine Querrinne zu erkennen (A 1), wie sie
bei Formen für Tüllenlanzenspitzen häufig zu finden ist (Abb. 1 C). Dort
dient diese Rinne, die in jede Hälfte eingearbeitet ist, zur Lagerung des
Tonkernhaltestiftes (C 1). Man könnte also daraus schließen, daß erstere
Gußform zum Gießen eines Gerätes mit Tülle im Kerngußverfahren be-
nützt wurde. Dies wäre immerhin möglich, doch wäre schon der Einguß-
trichter (A 2) für diesen Zweck nicht ideal gearbeitet, da das einzugießende
Metall nur sehr schwer am Tonkern vorbei seinen Weg in die Form finden
könnte und der Trichter daher tiefer gearbeitet sein müßte. Außerdem
 
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