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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

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Nierhaus, Rolf: Die römische Tonlampe mit Fischdarstellung von Heidenheim - kein Zeugnis frühen Christentums bei den Alamannen
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Nesselhauf, Herbert: Fragment eines Militärdiploms aus Owen (Kr. Nürtingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0091

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Die römische Tonlampe mit Fischdarstellung von Heidenheim

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(= Almgren IV, erste Hauptserie, 68 oder 69) behandelt und dadurch die chrono-
logischen Unterschiede zwischen beiden Typen verwischt; siehe vorige Anmerkung. —
Eine Parallele zu unserem Stück aus Lauriacum — Lorch an der Enns (Oberöster-
reich) — setzt P. Karnitsch in: Forschungen in Lauriacum 1, 1953, 39 zu Tat. 12, 31
ins „vorgeschrittene 2. Jahrhundert“.
19 M. von Chlingensperg-Berg, Die römischen Brandgräber bei Reichenhall (Braun-
schweig 1896), Taf. 4, 7 ff. bringt, soviel der wenig präzisen Angabe a. a. O. 53 zu ent-
nehmen ist, nur Stücke der ersten Hauptserie mit Stützplatte der Gruppe IV nach
Almgren oder verwandte Formen.
20 Die Angabe bei Hertlein a. a. O., daß die Perlen „aus Ton und Glas“ gewesen seien,
besagt nichts. Bekanntlich werden in der älteren Literatur, bis zu dem Erscheinen
von P. Reineckes klärendem Aufsatz Germania 13, 1929, 193 ff., merowingerzeitliche
Perlen aus undurchsichtiger Glasmasse häufig irrtümlich als Tonperlen beschrieben.
21 Vgl. E. Ettlinger-Chr. Simonett, Römische Keramik aus dem Schutthügel von Vindo-
nissa (Basel 1952), S. 11 zu Taf. 1, 25; 2, 33—34. — Auf den Typus gedenke ich in
anderem Zusammenhang zurückzukommen.
22 Zitierte Sigillata-Literatur mit Abkürzungen:
Dech. = J. Dechelette, Les vases ceramiques ornes de la Gaule romaine (Paris 1904).
Lud. V = W. Ludowici, Katalog V: Stempel-Namen (usw.) aus meinen Ausgrabungen
in Rheinzabern 1901—1914 (1927).
Osw. = F. Oswald, Index of Figure-Types on Terra Sigillata (Liverpool 1936/37).
Stanf.-Si. = J. A. Stanfield-Gr. Simpson, Central Gaulish Potters (London 1958).
Urner-Astholz, Schleitheim = H. Urner-Astholz, Die römerzeitliche Keramik von
Schleitheim-Juliomagus, in: Schaffhauser Beiträge zur vaterländ. Geschichte 23,
1946, 5 ff.
23 Zur Datierung von Satto, der gesichert jünger ist als Saturninus, vgl. jetzt die durch
die Entdeckung einer neuen Satto-Werkstatt bei Mittelbronn (Lothringen) ausge-
lösten Überlegungen von M. Lutz und R. P. Morand-Hartmann, Annuaire de la soc.
d’hist. et d’archeol. de Lorraine (Metz) 54, 1955, 75 ff.; M. Lutz, Rei Cretariae Romanae
Fautorum Ubique Consistentium Acta (Zürich) 1, 1958, 24 ff. Auf Grund von Lutz’
Überlegungen wird es notwendig sein, die Tätigkeit des Saturninus keinesfalls vor
dem Ende des ersten Drittels des 2. Jahrhunderts aufhören zu lassen.
24 Jedenfalls macht Hertlein a. a. O. im Text keine weiteren Angaben über die Lampe;
lediglich der Unterschrift unter Taf. 4 ist zu entnehmen, daß die Lampe vom Toten-
berg stammt. — Das Stück ist heute, wie mir H. Zürn freundlichst mitteilt, im
Museum Heidenheim nicht mehr vorhanden. — Die Reproduktion bei Hertlein reicht
zu einer Wiederholung nicht aus.
23 Vgl. meine in Vorbereitung befindliche Monographie über das römische Gräberfeld
von Bad Cannstatt (erscheint in der in Anm. 11 genannten Reihe). — Eine ähnliche
Angabe bei Lamprecht, a. a. O. (siehe Anm. 18) 13.

Fragment eines Militärdiploms aus Owen (Kr. Nürtingen)
Von Herbert Nesselhauf, Freiburg (Breisgau)
Mit Tafel 62, 3, 4
Im Jahre 1956 wurde im Keller eines römischen Gutshauses in Owen
(Kr. Nürtingen) am Fuße der Schwäbischen Alb das Bruchstück eines
Militärdiploms gefunden (Taf. 62, 3, 4). Die Villa war schon länger be-
kannt1, sie wurde bei Grabarbeiten erneut angeschnitten und bei dieser
Gelegenheit ein Teil von ihr durch das Landesamt für Denkmalpflege in
Stuttgart ausgegraben. Das Fragment des Bronzetäfelchens gehörte zu
einem Diplom, das im Jahre 153 für einen Angehörigen des rätischen
Heeres ausgestellt worden ist. In welcher Auxiliarformation er gedient und
wo das Kastell seiner Truppe lag, wissen wir nicht, da der Teil des Diploms,
der die Personalien des Empfängers nannte, nicht erhalten ist und der
Fundort keinen Schluß hinsichtlich dieser Fragen zuläßt. Auch darüber,
wie das Diplom in die Villa gekommen ist, lassen sich nur Vermutungen
anstellen. Am nächsten liegt die Annahme, daß der Soldat sich nach seinem
Abschied hier niedergelassen hat. Es läßt sich jedenfalls nicht dagegen
 
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