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Manfred Schröder
ansatzes (ob auf beiden Seiten, war nicht zu ermitteln) in Form von
kleinen Kreisen mit Zentralpunkten, die jeweils von zwei sich kreuzenden
Stegen verbunden sind, nachgewiesen werden. Auf eine Freilegung der
Tauschierung wurde in diesem Fall verzichtet, um den Dolch nicht zu be-
schädigen.
Die Röntgenaufnahme des Gürtelbleches führte zu dem überraschen-
den Ergebnis, daß das ganze Gürtelblech mit eingelegten Kreisen — zum
Teil mit Zentralpunkten — und Winkelbändern verziert ist, die, wie eine
nachträgliche Freilegung der Tauschierung (Taf. H) deutlicher zeigt, so
angeordnet sind, daß untereinander ein Winkelband jeweils einem Streifen
mit kleinen Kreisen folgt. Die Metalleinlagen werden auch hier wohl aus
Kupfer oder Bronze bestehen.
Das Gürtelblech von Tannheim ist hinsichtlich seiner Tauschierung das
einzige Exemplar seiner Art in Württemberg. Auch die beiden Fundstücke
aus Hundersingen verdienen besondere Beachtung, waren bis jetzt doch
Dolche aus der Hallstattstufe D mit tauschierter Klinge in unserem Raum
noch unbekannt.
Anmerkungen
1 Vgl. A. Rieth, Die Eisentechnik der Hallstattzeit, Mannus-Bücherei, Bd. 70, 1942, S. 103.
2 A. a. O. passim sowie A. Rieth, Die Tauschiertechnik der Hallstattzeit, Mannus,
27. Jahrg., 1935, S. 102 ff.
Ausgrabungen auf dem „Burren“ bei Wäschenbeuren
(Kr. Göppingen)
Von Hartwig Zürn, Stuttgart
Mit 4 Textabbildungen und Tafel I und K
Der „Burren“, ein mittelalterlicher Burgstall, liegt 1 km nordöstlich
vom Ort und 0,5 km westlich vom Wäscherhof auf einer flachen Kuppe,
dem „Burglauch“, Parzelle 1647. Er hat in der Forschung eine Rolle ge-
spielt, als man zunächst versuchte, ihn für römisch zu halten und ihn in
eine vom Hohenstaufen nach Lorch verlaufende Limeslinie einbaute1.
Später wird er in der Erörterung der Herkunft des Hohenstaufengeschlechts
im Zusammenhang mit dem Wäscherschloß und dem Hohenstaufen immer
wieder genannt2. Um die Geschichte des „Burren“ zu klären, veranlaßte
der Göppinger Geschichts- und Altertumsverein eine Untersuchung, mit
der das Staatliche Amt für Denkmalpflege in Stuttgart beauftragt wurde.
Die Grabung wurde durchgeführt in der Zeit vom 21. bis 30. Oktober 1957.
Der Ausdehnung der Grabung waren von vornherein gewisse Schranken
gesetzt, erstens durch die Rücksichtnahme auf das mit Obstbäumen be-
pflanzte Grasgut, zweitens durch die zur Verfügung stehenden begrenzten
Geldmittel. Es wurden daher drei je 2 m breite Schnitte in den Hügel
gelegt, um so auf möglicherweise vorhandene Mauerreste zu stoßen (Abb. 2,
Schnitt 1—3).
Der „Burren“ tritt uns heute entgegen als viereckiger Hügel, der etwas
über seine Umgebung hinausragt. Seine Oberfläche ist quadratisch und
mißt 18 auf 18 m. Um diesen Hügel zieht ein noch stattlicher Graben von
teilweise über 3 m Tiefe (Taf. I, 1). Um den Außenrand des Grabens ver-
läuft ein stellenweise noch sichtbarer, aber stark verflachter Außenwall.
Der Durchmesser der Gesamtanlage (Abb. 1) betrug etwa 75—80 m.
Manfred Schröder
ansatzes (ob auf beiden Seiten, war nicht zu ermitteln) in Form von
kleinen Kreisen mit Zentralpunkten, die jeweils von zwei sich kreuzenden
Stegen verbunden sind, nachgewiesen werden. Auf eine Freilegung der
Tauschierung wurde in diesem Fall verzichtet, um den Dolch nicht zu be-
schädigen.
Die Röntgenaufnahme des Gürtelbleches führte zu dem überraschen-
den Ergebnis, daß das ganze Gürtelblech mit eingelegten Kreisen — zum
Teil mit Zentralpunkten — und Winkelbändern verziert ist, die, wie eine
nachträgliche Freilegung der Tauschierung (Taf. H) deutlicher zeigt, so
angeordnet sind, daß untereinander ein Winkelband jeweils einem Streifen
mit kleinen Kreisen folgt. Die Metalleinlagen werden auch hier wohl aus
Kupfer oder Bronze bestehen.
Das Gürtelblech von Tannheim ist hinsichtlich seiner Tauschierung das
einzige Exemplar seiner Art in Württemberg. Auch die beiden Fundstücke
aus Hundersingen verdienen besondere Beachtung, waren bis jetzt doch
Dolche aus der Hallstattstufe D mit tauschierter Klinge in unserem Raum
noch unbekannt.
Anmerkungen
1 Vgl. A. Rieth, Die Eisentechnik der Hallstattzeit, Mannus-Bücherei, Bd. 70, 1942, S. 103.
2 A. a. O. passim sowie A. Rieth, Die Tauschiertechnik der Hallstattzeit, Mannus,
27. Jahrg., 1935, S. 102 ff.
Ausgrabungen auf dem „Burren“ bei Wäschenbeuren
(Kr. Göppingen)
Von Hartwig Zürn, Stuttgart
Mit 4 Textabbildungen und Tafel I und K
Der „Burren“, ein mittelalterlicher Burgstall, liegt 1 km nordöstlich
vom Ort und 0,5 km westlich vom Wäscherhof auf einer flachen Kuppe,
dem „Burglauch“, Parzelle 1647. Er hat in der Forschung eine Rolle ge-
spielt, als man zunächst versuchte, ihn für römisch zu halten und ihn in
eine vom Hohenstaufen nach Lorch verlaufende Limeslinie einbaute1.
Später wird er in der Erörterung der Herkunft des Hohenstaufengeschlechts
im Zusammenhang mit dem Wäscherschloß und dem Hohenstaufen immer
wieder genannt2. Um die Geschichte des „Burren“ zu klären, veranlaßte
der Göppinger Geschichts- und Altertumsverein eine Untersuchung, mit
der das Staatliche Amt für Denkmalpflege in Stuttgart beauftragt wurde.
Die Grabung wurde durchgeführt in der Zeit vom 21. bis 30. Oktober 1957.
Der Ausdehnung der Grabung waren von vornherein gewisse Schranken
gesetzt, erstens durch die Rücksichtnahme auf das mit Obstbäumen be-
pflanzte Grasgut, zweitens durch die zur Verfügung stehenden begrenzten
Geldmittel. Es wurden daher drei je 2 m breite Schnitte in den Hügel
gelegt, um so auf möglicherweise vorhandene Mauerreste zu stoßen (Abb. 2,
Schnitt 1—3).
Der „Burren“ tritt uns heute entgegen als viereckiger Hügel, der etwas
über seine Umgebung hinausragt. Seine Oberfläche ist quadratisch und
mißt 18 auf 18 m. Um diesen Hügel zieht ein noch stattlicher Graben von
teilweise über 3 m Tiefe (Taf. I, 1). Um den Außenrand des Grabens ver-
läuft ein stellenweise noch sichtbarer, aber stark verflachter Außenwall.
Der Durchmesser der Gesamtanlage (Abb. 1) betrug etwa 75—80 m.