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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

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Junghans, Siegfried: Fünf unbekannte Nadeln der Kupfer- und Frühbronzezeit aus den Beständen des Württembergischen Landesmuseums
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Schröder, Manfred: Drei neue Tauschierungen der Hallstattkultur aus Württemberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0130

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Siegfried Junghans

„Ösenkopfnadel“ (Länge 23,6 cm), die das Fortleben ihrer „Aunjetitzer“
Vorformen belegt, sowie die Nadel mit durchbohrtem Kugelkopf und leicht
gewelltem Schaft (Länge 10,9 cm), deren verwandte Formen in den Depots
von Trassem und Langquaid zum Prototyp der Reinecke-Stufe A2 wurden.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß von den fünf hier besprochenen
Nadeln jede einzelne auf württembergischem Gebiet bislang singulär ge-
blieben ist, und wir können nur wünschen, daß bald die Aufdeckung einer
frühbronzezeitlichen Siedlung gelingen möge. Es würde sich dann wohl
sehr rasch bestätigen, daß wir die Anfänge unserer süddeutschen Hügel-
gräberbronzezeit dort zu suchen haben und daß der in den verschiedenen
Depothorizonten sich äußernde4, aber immer wieder angezweifelte5 histo-
rische Bruch zwischen der süddeutschen Kupferzeit (Reinecke A^ und der
süddeutschen Frühbronzezeit (Reinecke A2) tatsächlich bestanden hat. Ein
historischer Bruch, dessen Ursachen sich allerdings erst bei einer genaueren
absoluten Datierung des Endes der Reinecke-Stufe A3 werden eindeutig
festlegen lassen — Ursachen, die man vorläufig aber mit den den Südosten
Europas und Vorderasiens betreffenden Unruhezeiten des 17. und 16. Jahr-
hunderts v. Chr. in einen zumindest mittelbaren Zusammenhang bringen
möchte.
Anmerkungen
1 S. Junghans und E. Sangmeister in Germania 35, 1957, 11 ff.
2 S. Junghans, H. Klein, E. Scheufele, Untersuchungen zur Kupfer- und Frühbronzezeit
Süddeutschlands. Ber. RGK. 34, 1951—1953, 77 ff.
3 Etwa Arbon. Jahrb. d. Schweiz. Ges. f. Urgesch. 36, 1945, Abb. 2.
4 Ber. RGK. 34, 1951—1953, 77 ff.
5 Zuletzt H.-J. Hundt, Fundber. aus Schwaben NF 14, 1957, 27 ff.

Drei neue Tauschierungen der Hallstattkultur aus Württemberg
Von Manfred Schröder, Stuttgart
Mit Tafel G und H
Die Technik des Tauschierens läßt sich im südlichen und westlichen
Mitteleuropa bis in die ältere Hügelgräberbronzezeit zurückverfolgen1.
Wurde in dieser Zeit nur gelegentlich Gold in Bronze eingelegt, so erbrachte
das Aufkommen des Eisens in der späteren Bronzezeit neue Möglichkeiten:
neben Gold tritt nun auch Eisen als Einlage in Bronze auf. Mit der zuneh-
menden Verwendung des Eisens verbreitet sich schließlich, vor allem seit
der Hallstattstufe C und insbesondere in der Stufe D, das Verfahren, Bronze
in den eisernen Grund einzulegen.
Die Zahl der bisher bekannten tauschierten Gegenstände der Stufen C
und D aus den ehemaligen Ländern Württemberg und Hohenzollern ist bis-
her jedoch kleiner geblieben, als man bei der zweifellos hochstehenden
Metalltechnik der jüngeren Hallstattkultur anzunehmen geneigt ist. Der
Hinweis auf die drei veröffentlichten Fundstücke, deren Tauschierung erst
durch eine neuerliche Untersuchung zum Vorschein gekommen ist, mag des-
halb gerechtfertigt sein, dürfen wir doch mit weiteren Metalleinlagen
rechnen, deren Nachweis mangels geeigneter Untersuchungsmöglichkeiten
oder infolge einer ungenügenden Präparation noch nicht erbracht werden
konnte.
Aus Württemberg und Hohenzollern hat schon A. Rieth2 folgende tau-
schierte Gegenstände der Hallstattstufen C und D zusammengestellt:
 
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