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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

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Urnenfelderzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0173

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Urnenfelderzeit

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Urnenfelderzeit
Wichtigere Grabfunde stammen aus Möckmühl und Obereisesheim. In
Sindelfingen wurde eine kleine urnenfelderzeitliche Grabhügelgruppe kon-
statiert.
Abb. 5 gibt die Verbreitung urnenfelderzeitlicher Funde (Gräber, Sied-
lungen, Einzelfunde) in Württemberg wieder. Das mittlere Neckarland
hebt sich durch eine besonders dichte Fundstreuung heraus. Auffällig ist
auch die verhältnismäßig dichte Besiedlung der Schwäbischen Alb, die sich
weniger durch Gräber als durch Siedlungsfunde kundtut. Gerade in den
letzten Jahren sind verschiedentlich Siedlungsfunde von der Alb bekannt-
geworden, neuerdings auch vom Härtsfeld (Kösingen und Neresheim), die
ersten urnenfelderzeitlichen Funde dieser Gegend. Gegen Westen scheint
die Nord—Süd verlaufende Nagoldtallinie eine Grenze zu bilden, über die
die Urnenfelderleute nicht hinausgekommen sind (der westlichste Fund-
punkt Loffenau, eine Lappenaxt, scheint ein mit Straßenschotter dorthin
verschlepptes Stück zu sein; vgl. Fdb. NF 7, 23).




Abb. 6. Altbach (Kr. Eßlingen). 4 M. 1 :4; 1—3, 5, 6 M. 1 :2.

Altbach (Kr. Eßlingen). Bei Erweiterung des Friedhofs stieß man nördlich der alten
Nordmauer auf eine Feuerstelle mit vom Brand geröteten Steinen, Holzkohle, einigen
Knochen und einigen Scherben, darunter solche mit getupftem und gekerbtem Rand,
ein abgestrichener Schalenrand und andere. Eine schwarze Schale mit Rillen und
Dellen, H. 6 cm, konnte ergänzt werden, Abb. 6. (Ganz in der Nähe sind schon früher
umenfeiderzeitliche Funde gemacht worden, vgl. Fdb. NF 3, 31.)
Top. K. 7222 — Verbleib: Privatbesitz. G. Krapf
Benningen (Kr. Ludwigsburg). Bei Grabarbeiten neben Haus Ludwigsburger
Straße 27, 70 m SSW der Kirche, wurde nebst einigen unverzierten Scherben ein kleiner
beschädigter Bronzedolch mit 2 Nieten gefunden, L. noch 4,9 cm, Taf. 21 A, 4. An der-
selben Stelle sind früher schon urnenfelderzeitliche Siedlungsreste zum Vorschein ge-
kommen, aus denen die auf Taf. 21 A abgebildeten Scherben stammen. (WLM Inv.
A 32/89; siehe Fdb. NF 7, 21. Ein Teil der Scherben ist während des Krieges verloren-
gegangen.)
Top. K. 7021 — Verbleib: Heimatmuseum Benningen. W. Seyfferle
Brackenheim (Kr. Heilbronn). In der Flur „Sieh dich für“, 1,5 km OSO vom Ort
in der SO-Ecke der Markung an der Grenze gegen Meimsheim, stieß man beim Pflügen
auf der Parz. 2954/1 auf Scherben. Bei einer Nachgrabung fand sich eine größere
Zahl urnenfelderzeitlicher Scherben, Taf. 21 B, darunter außerordentlich dünnwandige
Schalen mit leicht gekerbtem Randsaum, Ränder von dickwandigen Gefäßen mit Tupfen
und Kerben unterhalb des Randes, ferner Scherben von Schalen mit Ritzverzierung,
außerdem zwei Reibsteine und ein gelber Feuersteinabschlag. Im Bereich der Grabungs-
stelle fand sich ein ganz erhaltener handgemachter Topf, H. 14 cm, Taf. 63, 1, latene-
zeitlich; weitere latenezeitliche Scherben wurden an dieser Stelle nicht angetroffen.
Top. K. 6920 — Verbleib: Museum Heilbronn. W. Mattes

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