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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 15.1959

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Latènezeit
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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.66263#0189

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Latenezeit — Römische Zeit

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Oggelsbeuren (Kr. Ehingen). 0,8 km SO von Aigendorf und dicht SW Pkt. 571,9
liegen südlich der Straße nach Aßmannshardt die Reste einer Viereckschanze im Acker-
gelände (früher Wald). Siehe K. Bittel, Die Kelten in Württemberg. Römisch-Ger-
manische Forschungen Bd. 8, 1934, 52, Nr. 17 (Ortsangabe falsch). Innerhalb der Schanze
wurden eine Anzahl vorrömischer Scherben aufgelesen, ferner eine kleine Feuerstein-
pfeilspitze mit Dom, L. 2,4 cm.
Top. K. 7824 — Verbleib: WLM Inv. F 58/6. St. A. f. D.
Ohmenheim (Kr. Aalen). 1,2 km SSO vom Ort liegen in den Äckern südlich des
Straßenknies der Straße Neresheim—Hohlenstein Siedlungsspuren mit einer Anzahl
vorrömischer Scherben. Davon weist eine in Abständen 3 Parallelrillen auf, ein ande-
res kleines Stück ist graphithaltig mit Besenstrichverzierung.
Top. K. 7228 — Verbleib: WLM Inv. V 57/53. P. Blankenstein, U. Linse
Stuttgart-Bad Cannstatt. Siehe S. 174, Nr. 1.
Tamm (Kr. Ludwigsburg). Bei Ausschachtung des Neubaues A. Nitsche, Parzelle
182/3, auf Flur „Kemäcker“, am N-Rand des Orts, 0,15 km NNW der Kirche, stieß man
auf latenezeitliche Siedlungsreste, darunter Scherben, Taf. 31 B, 3, 4; ein Tonwirtel,
Taf. 31 B, 2; 3 Tongewichte, Taf. 31 B, 1, und Bruchstück eines vierten; ein abgesägtes
Hirschgeweihstück; einige Tierknochen und ein Mahlstein aus Stubensandstein, 28
auf 40 cm.
Top. K. 7020 — Verbleib: WLM Inv. F 58/15. St. A. f. D.
Untereisesheim (Kr. Heilbronn). Im S-Teil des Orts wurde bei Verbreiterung der
Heilbronner Straße (am Schnittpunkt mit der Gartenstraße) an deren W-Seite eine
Grube mit einer Anzahl latenezeitlicher Scherben und einer Hirschgeweihsprosse mit
Schnittspuren angetroffen.
Top. K. 6721 — Verbleib: Museum Heilbronn, Schule Untereisesheim. W. Mattes
Untergruppenbach (Kr. Heilbronn). Beim Neubau W. Speiser, Parz. 1769/3, auf
Flur „Kirchgrund“ am W-Rand des Orts, fanden sich latenezeitliche Siedlungsreste,
unter den Scherben ein solcher mit Besenstrichverzierung.
Top. K. 6921 — Verbleib: Museum Heilbronn. W. Mattes
Westerstetten (Kr. Ulm). Im Wald „Huchhalde“, 1,25 km NW vom Ort, auf der
Höhe 600,3, zeichnet sich durch flache, wallartige Steinanhäufungen ein Viereck von
etwa 90 auf 100 m ab. Das Innere des Vierecks ist auffallend steinfrei, während außer-
halb des Vierecks überall Steinbrocken liegen. Auch sind innerhalb des Vierecks viele
Maulwurfshaufen zu sehen, während diese außerhalb dieses nahezu fehlen. Es spricht
dies für einen steinfreien Boden. Offenbar handelt es sich um ein in früherer Zeit
beackertes Stück, aus dem die Steine ausgelesen und randlich zu einem flachen Wall
angehäuft wurden. Dieses Steinwallviereck ist 1896 durch Dr. Drück entdeckt und als
„römisches Sommerlager“ beschrieben worden (Oberamtsbeschreibung Ulm, 1. Bd.,
1897, 367). Von Bittel, Kelten in Württemberg 57, Nr. 60, wurde es als „Viereckschanze“
aufgeführt.
In den Maulwurfshaufen im Bereich des Vierecks und teilweise darüber hinaus
fanden sich eine größere Anzahl von Scherben und gebrannter Hüttenlehm. Einige
kleine Randstückchen scheinen hallstattzeitlich zu sein.
Top. K. 7425 — Verbleib: WLM Inv. V 58/8. St. A. f. D.

Römische Zeit
In der Berichtszeit wurden durch H. Schönberger (siehe S. 46ff.)
Untersuchungen im Rendelkastell in Öhringen durchgeführt. In Owen
wurden Teile eines Gutshofs ausgegraben, daraus stammt das Bruchstück
eines Militärdiploms (siehe Nesselhauf S. 73 ff.). In Walheim konnte ein
anscheinend zum römischen Hafen gehörendes Gebäude untersucht werden.
Bemerkenswerte Bildsteine stammen aus Owen (Silvanus), Stuttgart-Plie-
ningen (Wochengötterstein) und Walheim (Epona-Relief). Verschiedene,
seither nicht bekannte Gutshöfe und Siedlungsstellen konnten festgelegt
werden.
Aalen. In einem Kanalgraben, der südlich vom Kastell vom Neubau Garten-
straße 54 zur Gartenstraße geführt wurde, fanden sich 2 Eisenlanzen, L. 18,5 und
22,5 cm, etwas römische Gebrauchskeramik, darunter Stücke einer Reibschale und
2 rätische Scherben, ferner glatte Sigillata, darunter Drag. 31, Drag. 33 und wie
Gose 61.
Top. K. 7126 — Verbleib: Privatbesitz. B. Hildebrand
Fundberichte N. F. 15 U
 
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