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Marées-Gesellschaft [Editor]
Ganymed: Blätter der Marées-Gesellschaft — 4.1922

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Aufsätze
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Meier-Graefe, Julius: Der Beitrag Deutschlands zur Kunst Europas
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Dammann, Walter Heinrich: Hellas Barbados
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https://doi.org/10.11588/diglit.45237#0073

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WALTER H. DAMMANN / HELLAS BARBAROS

lichkeit verzichtet werden. Der Geist des Besuchers wird diese Lücke mit
dem Gedanken an die deutsche Musik zu füllen wissen. Vielleicht könnte
man auch in Wirklichkeit, falls der Raum es gestattet, die Gelegenheit zu
einer Darbietung musikalischer Visionen unserer großen Meister, nach
ähnlichen Gesichtspunkten gewählt, benutzen.

HELLAS BARBAROS
VON
WALTER H. DAMMANN
Das Gesicht des Wesens „Hellas“ ist oft gezeichnet worden — meist
mit perikleischen Zügen. Aber wie haben Herakles und Theseus
ausgesehen? Wüßten wir das, so hätten wir eine Vorstellung vom helle-
nischen Geist am Beginn seiner Gestaltwerdung. Euripides hat sich oft
mit Herakles beschäftigt; er hat ihn auch dem Theseus gegenübergestellt.
Unerhört aufschlußreich sind seine tiefsinnigen Worte und Bilder — Ge-
schichte einer Rassenseele —, verständlich aber wohl nur für den, der aus
anderer Kunde die Zusammenhänge bereits ahnt.
Weniger anspruchsvoll, weniger vieldeutig ist, was die Vasen erzählen.
Erstaunlich und fast erschütternd, wie durch jonische Überheblichkeit,
durch gesuchte Komik und betonte Sporteleganz hindurch die Selbst-
erkenntnis, das Wissen um die eigene Geschichte hervorschimmert. Blicken
wir hin!

Gelegentlich des Aufsatzes „Hellas Barbaros“ wird auf Abbddungen der Metopen von Selinunt zwischen den
Seiten 60 und 61 des Ganymed von 1921 (Band III) zurückverwiesen. D. B.
 
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