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Marées-Gesellschaft [Hrsg.]
Ganymed: Blätter der Marées-Gesellschaft — 4.1922

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Aufsätze
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Cassirer, Fritz: Der dritten Symphonie erstes Stück (aus "Beethoven und die Gestalt")
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https://doi.org/10.11588/diglit.45237#0369

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FRITZ CASSIRER

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über den Kontur schiebt, zur Entgegennahme als eines Ganzen verführend. (Der ver-
schränkte Einsatz nimmt dem Thema überdies den Alleinbesitz einer Eins.) Erst im
vierten Takt werden die gleich schwebenden Töne melodisch gefesselt: der echte Vier-
takter [b13] wächst zusammen, sein Anfang setzt sich ein, die Scheinsumme zerspringt:
ein Anfängen statt eines Anfangs. (Einsatz ex abrupto.)

16.
( . . . R [b])

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Strebt schon — ein verzogener Schatten — in den phantastischen Raum „Scherzo". Aber das
Tempo hält noch zurück.

(Spannung durch Wechsel.)

Der Wechsel der Themen, der ein Thema als beendet fortschiebt, um ein anderes im
Kontrast daneben zu stellen, hat seine Unschuld verloren, sobald Genese in Gang gebracht
ist. Denn Genese kann nicht beendet werden, weil sie unendlich ist. Ende
durch Wechsel ist ihr Willkür des Nebeneinander.
 
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