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https://doi.org/10.11588/diglit.5289#0248
20 j.
C a p. XVIII.
D a s Epirrhedium.
Von diesem zweyrädrigen Lastkarren findet man bey den alten Schrift-
stellern nur weniges erwähnt. Einige spätere Ausleger halten das Wort halb grie-
chisch und halb gallisch, wie Quintilian Lib, I. Cap. 5 sagt: ,,Epi ist griechisch
und Rheda gallisch;" aber nur bey den Frömern ist das Wort Epirrhedium
gültig, welche es für sich aus zwey fremden Wörtern zusammengesetzt haben.
Anderesagen, es seye ein schwerer Karren oder ein zweirädri-
ges Plaustrum gewesen, worauf ein länglich viereckiger Verschlag befestigt
war, wie der Kasten der gemeinen Rheda. Dieses Fuhrwerk diente, die Back-
steine und allerley Baumaterialien zu führen und war besonders in Epirus in Grie-
chenland, dem jetzigen Albanien, sehr gemein, daher man es Epirrhedion
nannte. Auch wollen Einige behaupten, (aber ohne Grund,) dieses seye ein vier-
rädriger Wagen gewesen5 und Juvenal sagt davon in der Satyre 8. folgen-
des: „Am abgeriebenen Halse führen die Trägfüfsigen die Epirrhedia, die ver-
dienen die Mühle des Nepos zu drehen."
Aus diesem Bilde darf man sich keine hohe Vorstellung weder von dem
Fuhrwerke, noch von dem Gespanne machen; es scheint, dafs die Last
des Karrens, welche beständig auf das Joch drückte, den armen Zugthieren,
die in dieses Fuhrwerk verdammt waren, die Hälse aufrieb und sie verhinderte,
anders als im Schritte zu gehenj defswegen sie auch Juvenal die Trägfüfsi-
gen nennet, und sie mit den Eseln vergleichet, welche,damals die Mühle um-
drehen mulsten. Da also die Pferde so schlecht waren, die man in diese Fuhr-
werke spannte, so mufs das Epirrhedium gewifs auch zu der schlechtesten
Art Fuhrwerke gehöret haben; und weder ein vierrädriger Wagen noch
C a p. XVIII.
D a s Epirrhedium.
Von diesem zweyrädrigen Lastkarren findet man bey den alten Schrift-
stellern nur weniges erwähnt. Einige spätere Ausleger halten das Wort halb grie-
chisch und halb gallisch, wie Quintilian Lib, I. Cap. 5 sagt: ,,Epi ist griechisch
und Rheda gallisch;" aber nur bey den Frömern ist das Wort Epirrhedium
gültig, welche es für sich aus zwey fremden Wörtern zusammengesetzt haben.
Anderesagen, es seye ein schwerer Karren oder ein zweirädri-
ges Plaustrum gewesen, worauf ein länglich viereckiger Verschlag befestigt
war, wie der Kasten der gemeinen Rheda. Dieses Fuhrwerk diente, die Back-
steine und allerley Baumaterialien zu führen und war besonders in Epirus in Grie-
chenland, dem jetzigen Albanien, sehr gemein, daher man es Epirrhedion
nannte. Auch wollen Einige behaupten, (aber ohne Grund,) dieses seye ein vier-
rädriger Wagen gewesen5 und Juvenal sagt davon in der Satyre 8. folgen-
des: „Am abgeriebenen Halse führen die Trägfüfsigen die Epirrhedia, die ver-
dienen die Mühle des Nepos zu drehen."
Aus diesem Bilde darf man sich keine hohe Vorstellung weder von dem
Fuhrwerke, noch von dem Gespanne machen; es scheint, dafs die Last
des Karrens, welche beständig auf das Joch drückte, den armen Zugthieren,
die in dieses Fuhrwerk verdammt waren, die Hälse aufrieb und sie verhinderte,
anders als im Schritte zu gehenj defswegen sie auch Juvenal die Trägfüfsi-
gen nennet, und sie mit den Eseln vergleichet, welche,damals die Mühle um-
drehen mulsten. Da also die Pferde so schlecht waren, die man in diese Fuhr-
werke spannte, so mufs das Epirrhedium gewifs auch zu der schlechtesten
Art Fuhrwerke gehöret haben; und weder ein vierrädriger Wagen noch