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Ginzrot, Johann Christian
Die Wagen und Fahrwerke der Griechen und Römer und anderer alten Völker (Band 1) — München, 1817

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https://doi.org/10.11588/diglit.5289#0469

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C a p i t e 1 XLV.
Die Wagenburg.

So nennt man die Verschanzungen von Wägen, womit die ältesten Völ-
ker ihre Heere umgaben, um sich vor plötzlichen feindlichen Ueberfällen zu
schützen.

Schon in der bibl. Geschichte wird öfters der Wagenburg ge-
dacht} so heifst es I.B. SamueVs Cap. 17. v. 20: „David machte sich frühe auf
und kam zur Wagenburg und das Heer war ausgezogen3" und ebenda Cap. 26.
v.7: „und siehe, Said lag und schlief in der Wagenburg," Julius Cäsar in
Bello gall. Lib. I. Cap. 26 erzählt von- den Helvetiern, dafs sie noch bis spät
in die Nacht bey ihrem Gepäcke und Rüstwägen gefochten, die sie wie ein
Bollwerk zusammengestellt hatten und von diesen herab auf die anrückenden
Leute, Pfeile schössen; von den alten Teutschen s. Cäsar Bell. Gall. Lib. I.
Cap. 51. Die Gallier und Britannier gebrauchten ihre Covinen und Esse-
den ebenfalls zu Verschanzungen, sowohl um sich gegen die feindlichen An-
griffe zu sichern, als auch um den Feigen alle Hoffnung zur Flucht zu beneh-
men y und Vegetius sagt: „Alle Barbari verschafften sieh sichere Nächte durch
ihre Wägen und Karren und damit sie nicht überrumpelt werden können, ver-
binden sie solche wie ein Lager ringsum in einem Kreise mit einander. (Car-
ris connexis.) Auch Claudian in Rufin. Lib. II. v. 127 erzählt: dafs die Geten
und ihre Nachbarn sich ebenfalls der Wägen zu Verschanzungen bedienten:
„Den doppelten Graben, den unüberwindlichen Wall, bespickt er mit wechseln-
den Pfählen und die wie eine Mauer gestellten Plaustra umgiebt er mit den
getödteten Ochsen/' Die barbarischen Völker hatten nämlich den Brauch
ihre W ägen, (Carra und Plaustra), mit Rinderhäuten zu überziehen, so-

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