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Ginzrot, Johann Christian
Die Wagen und Fahrwerke der Griechen und Römer und anderer alten Völker (Band 1) — München, 1817

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https://doi.org/10.11588/diglit.5289#0511

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L

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C a p i t e 1 L.
Die Carruca, oder Garrocha.

Dieses Fahrwerk ist eine leichte Rheda nur für zwey Personen, ohne
den Kutscher; von Einigen wird sie auch das vierrädrige Carpentum ge-
nannt. Es war der Stadtwagen, dessen sich die Honoratioren bedien«
ten, wenn sie aufser ihren Geschäften im Prunke erscheinen wollten *).

Tab.XXX. Fig. 2 giebt die Abbildung eines solchen Fahrwerkes, wie
sie sich in der oft erwähnten Notitia Imperii in der k. k. Bibliothek zu
Wien auf Pergament mit schönen Farben gezeichnet findet. Der nebenher ge-
hende Kutscher trägt einen scharlachrothen Mantel, grünlichen Rock und rothe
Stiefel.

Noch sind ähnliche Benennungen in vielen Sprachen beybehalten wor-
den, um eine Kutsche damit zu bezeichnen, wie Carrosse auf französisch;
Carrozza auf italienisch; Garriage auf englisch und auf spanisch Caroca.

PUnius soll der Erste gewesen seyn, der sich dieses Wortes bediente $
Lib. XXXIII. Cap. 22 sagt er: „Wir haben die Erfindung gemacht, die Carru-
cas mit künstlich ausziselirten Zierrathen von Silber zu schmücken." Sonst
nannte man solche Currus, Carpentum, oder Rheda, wie aus den Wor-
ten Martialis Lib. V. Epigr. de Basso erhellet: „Bassus fuhr in einer vollen

•) S. Grävius Tom, VII. Notit. clign. Imp. Orient, in Gommcntario, Verschiedenes von
der Carruca,

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