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C a p i t e 1 V.
Von den verschiedenen Arten der Bespannung.
Die ältesten Völker hatten Wägen zu einem Pferde, so wie zu zwey,
drey und vier neben einander gespannten Pferden; indessen bey Ackerfuhren
und an Lastwägen wurden nach Verhältnifs der Last öfters zwanzig und noch
mehr Zugthiere vorgespannt, welche paarweise vor einander liefen, aber nicht
neben einander; wiewohl man in der Geschichte auch Beyspiele findet, dafs
man fünf, sechs, sieben und zehen Pferde in einer Reihe neben einander
spannte. Diefs geschah dann nur um des Ungewöhnlichen willen bey ausge-
zeichneten Aufzügen und bey feyerlichen Gelegenheiten; es war aber sonst nie
allgemeiner Gebrauch oder eine Regel für die Bespannungsart.
Die erste und einfachste Bespannung war die mit einem Joche und
zwey Zugthieren an der Deichsel; diese Bespannung diente gewöhnlich an zwey-
und vierrädrigen Wägen sowohl zur Bequemlichkeit der Vornehmen, als zum
Nutzen des gemeinen Lebens. Auch die Streitwägen der Alten und ihrePienn-
wägen, deren sie sich bey feyerlichen Gelegenheiten bedienten, waren meistens
nur mit zwey Pferden bespannt. Wollte man aber mit vier Pferden über Land
fahren, so wurden noch zwey Zugthiere zusammengejocht, und vermittelst einer
Vorlegdeichsel oder einer Stange an das Ende der Wagendeichsel einge-
hängt, so dafs die Zugthiere paarweise vor einander liefen. Nachher be-
diente man sich statt der Vorlegstangen oder Anhängdeichseln, welche bey dem
schnellen Umwenden zu unbequem waren, starker, besonders dazu verfertigter
Stricke von Weiden, Ginster oder spartum, oder vom Baumbaste geflochten.
Oefters liefs man auch e i n Pferd voranlaufen, wenn man mit dreyen fuhr, die-
ses lief dann an keiner Deichsel, sondern zog frey voraus an Strängen.
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C a p i t e 1 V.
Von den verschiedenen Arten der Bespannung.
Die ältesten Völker hatten Wägen zu einem Pferde, so wie zu zwey,
drey und vier neben einander gespannten Pferden; indessen bey Ackerfuhren
und an Lastwägen wurden nach Verhältnifs der Last öfters zwanzig und noch
mehr Zugthiere vorgespannt, welche paarweise vor einander liefen, aber nicht
neben einander; wiewohl man in der Geschichte auch Beyspiele findet, dafs
man fünf, sechs, sieben und zehen Pferde in einer Reihe neben einander
spannte. Diefs geschah dann nur um des Ungewöhnlichen willen bey ausge-
zeichneten Aufzügen und bey feyerlichen Gelegenheiten; es war aber sonst nie
allgemeiner Gebrauch oder eine Regel für die Bespannungsart.
Die erste und einfachste Bespannung war die mit einem Joche und
zwey Zugthieren an der Deichsel; diese Bespannung diente gewöhnlich an zwey-
und vierrädrigen Wägen sowohl zur Bequemlichkeit der Vornehmen, als zum
Nutzen des gemeinen Lebens. Auch die Streitwägen der Alten und ihrePienn-
wägen, deren sie sich bey feyerlichen Gelegenheiten bedienten, waren meistens
nur mit zwey Pferden bespannt. Wollte man aber mit vier Pferden über Land
fahren, so wurden noch zwey Zugthiere zusammengejocht, und vermittelst einer
Vorlegdeichsel oder einer Stange an das Ende der Wagendeichsel einge-
hängt, so dafs die Zugthiere paarweise vor einander liefen. Nachher be-
diente man sich statt der Vorlegstangen oder Anhängdeichseln, welche bey dem
schnellen Umwenden zu unbequem waren, starker, besonders dazu verfertigter
Stricke von Weiden, Ginster oder spartum, oder vom Baumbaste geflochten.
Oefters liefs man auch e i n Pferd voranlaufen, wenn man mit dreyen fuhr, die-
ses lief dann an keiner Deichsel, sondern zog frey voraus an Strängen.
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