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Ginzrot, Johann Christian
Die Wagen und Fahrwerke der Griechen und Römer und anderer alten Völker (Band 1) — München, 1817

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https://doi.org/10.11588/diglit.5289#0420

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Capitel XXXIX.
Der S i c Ii e 1 wag e n.

Dieses schreckliche Fahrwerk, welches die Römer Currus falcatus
nannten, war bey den römischen Heeren nicht im Gebrauche.

Der Ursprung dieser Wägen kann nicht bestimmt angegeben werden:
denn wenn man der Behauptung einiger Gelehrten Glauben beymefsen wollte;
so waren schon die eisernen Quadrigen, wovon die Bibel i, B. Richter 4
spricht, dergleichen Sensenwägen. Diodor sagt Lib. II. Bibl.: „Nihus der
Stifter des assyrischen Reiches hatte nicht viel weniger als tausend sechshun-
dert Sensenwägen."

Die alten Schriftsteller geben verschiedene Beschreibungen davon, wel-
che alle darin übereinstimmen, dafs die Wirkung dieser Wägen fürchterlich
war; davon findet man bey Herodot, Xenophon, Livius, Curtius, Diodor,
Vegetius und Appian de Bellis syriacis u. a. m. eine Menge Beyspiele.

Wach Einigen soll Cyrus der Erfinder dieser Sensenwägen gewesen seyn
und Xenophon sagt bestimmt in Lib. VI. der Gyropädie, dafs Cyrus der
erste war, der anstatt der gewöhnlichen Streitwägen, Sensenwägen
verfertigen liefs und giebt auch die Ursachen an, warum er dieses that.

Die Beschreibung, die Curtius von den Sensenwägen des Dariüs giebt,
ist sehr umständlich, aber sie wurde durch die alten Abschreiber verunstaltet
weil Manches ohne Sinn und ohne Zweck dabey vorkommt, welches doch bey
den Alten selten der Fall war,

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