39
C apit el IL
Li
Der Triumphwagen.
D ie Römer nannten ihn Currus triumphalis, in der Dichter Sprache aber
victor Currus*), seltener, Quadriga, obgleich ihm seiner Bauart und Be-
spannung wegen dieser Name eigentlich gebührte: denn nie wurde der Triumph-
wagen von weniger als vier Pferden gezogen. Ein solcher Wagen diente blofs
den .triumphirenden Sieger zu tragen, wenn er seinen Einzug hielt. Jeder
Triumphator liefs sich zu dieser Feierlichkeit einen neuen Prachtwagen bauen,
welcher nachher als ein ehrenvolles Denkmal dieses glücklichen Ereignifscs in
dem Pallaste des Siegers aufgestellt blieb. Der Wagen war zuweilen von der
schon beschriebenen Bauart der Quadrigen nur darin unterschieden, dafs des-
sen Kasten hinten, wo man einstieg, mit einem Thürchen vcrschlofsen werden
konnte, welches um so notwendiger war, wenn der Sieger seine Kinder, wie
oft geschah, zu sich auf den Wagen stellte. Der Kasten war alsdann rund
wie ein Thürmchen oder wie ein Fafs. (Vid. Tab. XLVII. Fig. 3, 5, 70 Man uncit:t
Beispiele, dafs es schon in den ältesten Zeiten üblich war, dergleichen runde
Kasten am hintern Eingange mit einer Thüre zu verschliefsen, wie in Xeno-
■phons Cyropädie: „Kaum hatte Abradaies seinen Wagen bestiegen, so schlofa
sein Stallmeister die Thüre hinter ihm zu." S. I. Band. Tab. XXV. Fig. 2.
Der Kasten war auf das prächtigste und künstlichste aus Zedern-Eben-
oder anderm fremden und kostbarem Holze, oder von Elfenbein, Bernstein
(Electrum oder Succinum,) Gold, Silber und andern Metallen verfertigt, mit
*) Franz. Cliar de Triomphe, Ital. Carro trionfalc, Engl. Pagcant.
C apit el IL
Li
Der Triumphwagen.
D ie Römer nannten ihn Currus triumphalis, in der Dichter Sprache aber
victor Currus*), seltener, Quadriga, obgleich ihm seiner Bauart und Be-
spannung wegen dieser Name eigentlich gebührte: denn nie wurde der Triumph-
wagen von weniger als vier Pferden gezogen. Ein solcher Wagen diente blofs
den .triumphirenden Sieger zu tragen, wenn er seinen Einzug hielt. Jeder
Triumphator liefs sich zu dieser Feierlichkeit einen neuen Prachtwagen bauen,
welcher nachher als ein ehrenvolles Denkmal dieses glücklichen Ereignifscs in
dem Pallaste des Siegers aufgestellt blieb. Der Wagen war zuweilen von der
schon beschriebenen Bauart der Quadrigen nur darin unterschieden, dafs des-
sen Kasten hinten, wo man einstieg, mit einem Thürchen vcrschlofsen werden
konnte, welches um so notwendiger war, wenn der Sieger seine Kinder, wie
oft geschah, zu sich auf den Wagen stellte. Der Kasten war alsdann rund
wie ein Thürmchen oder wie ein Fafs. (Vid. Tab. XLVII. Fig. 3, 5, 70 Man uncit:t
Beispiele, dafs es schon in den ältesten Zeiten üblich war, dergleichen runde
Kasten am hintern Eingange mit einer Thüre zu verschliefsen, wie in Xeno-
■phons Cyropädie: „Kaum hatte Abradaies seinen Wagen bestiegen, so schlofa
sein Stallmeister die Thüre hinter ihm zu." S. I. Band. Tab. XXV. Fig. 2.
Der Kasten war auf das prächtigste und künstlichste aus Zedern-Eben-
oder anderm fremden und kostbarem Holze, oder von Elfenbein, Bernstein
(Electrum oder Succinum,) Gold, Silber und andern Metallen verfertigt, mit
*) Franz. Cliar de Triomphe, Ital. Carro trionfalc, Engl. Pagcant.