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https://doi.org/10.11588/diglit.5290#0256
3l8
»[ii ii tarn
C a p i t e 1 XIV.
Ungewöhnliche und fremde Zug thiere.
D ie Alten spannten nicht allein Pferde, Maulthiere, Ochsen, Esel, Elephan-
ten und Kameele in Wägen, sondern sie gewöhnten sogar die wildesten Thie-
re unters Joch, und man sah Löwen, Tiger und Panther, Eber, Hirsche, Büf-
fel, Zebras und Bären zu zweyen und vieren an Wägen gespannt, geduldig bey
den feyerlichen Umzügen im Circus in der Reihe erscheinen. Aber auch aufscr
diesen grofsen circensischen Festen, wurden öfters von den Kaisern selbst, von
vornehmen Personen, von den Aedilen und andern hohen Staatsbeamten, dem
Volke dergleichen freye Spiele gegeben, wobey immer fremde Thiere auf der
Bahn erschienen, auf welche Jagd gemacht wurde, oder die man auf verschie-
dene Art gegen einander hetzte. Zuweilen wurde eine ungeheure Menge aller-
ley fremder und wilder Thiere auf ein gegebenes Zeichen auf einmal losgelas-
sen und dem Volke zur Beute übergeben} wovon man noch viele alte Münzen
vorfindet, welche bey Gelegenheit solcher Feste geschlagen worden, wie z. B-
Tab. LXI1I. Fig. 5 und 6 eine goldene des CarctcaUa, welche Vaillaht.Tom. I'J»
240 mittheilet, auf deren Kehrseite man ein Wagenrennen im Circus erblickt,
und in der Mitte ein grofses schiffähnliches Gebäude, aus dem die Menge Thie-
re auf einmal entlassen wurden 3 die Umschrift heifst Luelitla. Auch Severus
hat dem Volke ähnliche Feste gegeben.
So schreibt M. Cölius an den Cicero (in Epist. Lib. VIII. iten Brlej)-
„Wenn du hören wirst, dafs ich zum künftigen Aedilis ernannt worden, so
habe die Güte, wegen einigen Leoparden zu sorgen;" und eben da im oten
Briefe: „Fast in allen meinen vorigen Schreiben habe ich dir von Leoparden
gesprochen. Es wird dir eine Schande seyn, da Patischus dem Cu'io zehn
Leoparden geschickt hat, wenn du mir nicht viel mehrere sendest. Curw
»[ii ii tarn
C a p i t e 1 XIV.
Ungewöhnliche und fremde Zug thiere.
D ie Alten spannten nicht allein Pferde, Maulthiere, Ochsen, Esel, Elephan-
ten und Kameele in Wägen, sondern sie gewöhnten sogar die wildesten Thie-
re unters Joch, und man sah Löwen, Tiger und Panther, Eber, Hirsche, Büf-
fel, Zebras und Bären zu zweyen und vieren an Wägen gespannt, geduldig bey
den feyerlichen Umzügen im Circus in der Reihe erscheinen. Aber auch aufscr
diesen grofsen circensischen Festen, wurden öfters von den Kaisern selbst, von
vornehmen Personen, von den Aedilen und andern hohen Staatsbeamten, dem
Volke dergleichen freye Spiele gegeben, wobey immer fremde Thiere auf der
Bahn erschienen, auf welche Jagd gemacht wurde, oder die man auf verschie-
dene Art gegen einander hetzte. Zuweilen wurde eine ungeheure Menge aller-
ley fremder und wilder Thiere auf ein gegebenes Zeichen auf einmal losgelas-
sen und dem Volke zur Beute übergeben} wovon man noch viele alte Münzen
vorfindet, welche bey Gelegenheit solcher Feste geschlagen worden, wie z. B-
Tab. LXI1I. Fig. 5 und 6 eine goldene des CarctcaUa, welche Vaillaht.Tom. I'J»
240 mittheilet, auf deren Kehrseite man ein Wagenrennen im Circus erblickt,
und in der Mitte ein grofses schiffähnliches Gebäude, aus dem die Menge Thie-
re auf einmal entlassen wurden 3 die Umschrift heifst Luelitla. Auch Severus
hat dem Volke ähnliche Feste gegeben.
So schreibt M. Cölius an den Cicero (in Epist. Lib. VIII. iten Brlej)-
„Wenn du hören wirst, dafs ich zum künftigen Aedilis ernannt worden, so
habe die Güte, wegen einigen Leoparden zu sorgen;" und eben da im oten
Briefe: „Fast in allen meinen vorigen Schreiben habe ich dir von Leoparden
gesprochen. Es wird dir eine Schande seyn, da Patischus dem Cu'io zehn
Leoparden geschickt hat, wenn du mir nicht viel mehrere sendest. Curw