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C a p i t e 1 XXIII.
Von dem Reitwesen der Alten.
Der Ursprung des Reitens ist so alt, als die bevölkerte Welt 3 denn, dafs
^an früher geritten, als gefahren sey, ist wohl keinem Zweifel unterworfen, es
Seye nun, dafs man sich der Kameele, der Esel, der Maulthiere, oder der
Pferde bediente. Schon Adam, dem alle Thierc so vertraut zuliefen, würde
sich gewifs, wenn ihn die Lust zum Reiten je ankam, das edlere prächtige
^ofg vor allen andern gewählt, und seinen Söhnen das Beyspiel gegeben haben,
Wlc man sich auf das Pferd schwingen, und es vermittelst einer schwanken
P - P
ertc nach Willkühr leiten könne, die damals den unverwildertenThieren zur
aumung hinlänglich war. Nachdem aber die Zahl der Menschen sich vergrös-
8erte, und ihre Bedürfnisse sich vermehrt hatten, so ist nicht zu zweifeln, dafs
Sle sich der Thiere mehr zum Reiten und zum Tragen der Lasten bedienten,
e,le sie auf den Gedanken kamen, Räder und Wägen zu ersinnen, und die Art
Vcrschiedene Thiere an solche zu spannen.
Lucrelius, der um ungefähr neunzehn Jahrhundert der Urwelt näher
Avar als wir, behauptet, dafs die Reiterey eher erfunden ward, als das Fah-
en auf Wagen*); wie aus folgenden Worten erhellet:
*J Neucrc Gelehrte bestreiten diese Meinung und sagen: es seye niclit immer der Fall, dafs die
einfachsten Erfindungen vorangehen müfsen; besonders will Fröret beweisen, dafs man sich
früher der Wagen um Fahren bediente, che man es wagte, auf Pferden zu reiten, S. Frc-
r«t) Hecherches sur l'ancieiinctc et sur l'originc de l'art de l'equitation dans laGrecc. Mcmoi-
rcs de litterature de l'Academie Royale des Inscriptions. Tom. VIII.
Ü> Band. 43
C a p i t e 1 XXIII.
Von dem Reitwesen der Alten.
Der Ursprung des Reitens ist so alt, als die bevölkerte Welt 3 denn, dafs
^an früher geritten, als gefahren sey, ist wohl keinem Zweifel unterworfen, es
Seye nun, dafs man sich der Kameele, der Esel, der Maulthiere, oder der
Pferde bediente. Schon Adam, dem alle Thierc so vertraut zuliefen, würde
sich gewifs, wenn ihn die Lust zum Reiten je ankam, das edlere prächtige
^ofg vor allen andern gewählt, und seinen Söhnen das Beyspiel gegeben haben,
Wlc man sich auf das Pferd schwingen, und es vermittelst einer schwanken
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ertc nach Willkühr leiten könne, die damals den unverwildertenThieren zur
aumung hinlänglich war. Nachdem aber die Zahl der Menschen sich vergrös-
8erte, und ihre Bedürfnisse sich vermehrt hatten, so ist nicht zu zweifeln, dafs
Sle sich der Thiere mehr zum Reiten und zum Tragen der Lasten bedienten,
e,le sie auf den Gedanken kamen, Räder und Wägen zu ersinnen, und die Art
Vcrschiedene Thiere an solche zu spannen.
Lucrelius, der um ungefähr neunzehn Jahrhundert der Urwelt näher
Avar als wir, behauptet, dafs die Reiterey eher erfunden ward, als das Fah-
en auf Wagen*); wie aus folgenden Worten erhellet:
*J Neucrc Gelehrte bestreiten diese Meinung und sagen: es seye niclit immer der Fall, dafs die
einfachsten Erfindungen vorangehen müfsen; besonders will Fröret beweisen, dafs man sich
früher der Wagen um Fahren bediente, che man es wagte, auf Pferden zu reiten, S. Frc-
r«t) Hecherches sur l'ancieiinctc et sur l'originc de l'art de l'equitation dans laGrecc. Mcmoi-
rcs de litterature de l'Academie Royale des Inscriptions. Tom. VIII.
Ü> Band. 43