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Ginzrot, Johann Christian
Die Wagen und Fahrwerke der Griechen und Römer und anderer alten Völker (Band 2) — München, 1817

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https://doi.org/10.11588/diglit.5290#0296

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254

G a p i t e 1 XVII.
Die Sänfte.

Dieses uralte Traggefährt*) war vermuthlich schon früher erfunden, als n1311
die beräderten Fahrwerlte kannte; denn einfacher konnte wohl kein Vehicuh110
gemacht werden, als die ursprüngliche Lectica, die aus einem von Reisig oe'
flochtenen Korbe bestand, der auf zwey Stangen getragen wurde.

Die rnorgenländischen Völker bedienten sich schon von jeher verschieden*^
Arten von Sänften, die theils von zwey, vier, sechs oder acht Menschet
theils von zwey Lastthieren, oder auch nur von einem Kamecl oder Ele'
phanten getragen wurden, auf welchen letztern der Getragene auf Polste*^
unter einer prächtigen Decke, wie in einer Kapelle, safs.

Auf den egyptischen Monumenten des alten Theben, so wie auf ^
dischen Denkmälern findet man mancherlcy Abbildungen von Lieg- und 1 ^
Sänften, die meistens von Menschen getragen werden. Die s\ten Bcii>y^°n ^
bedienten sich vorzüglich der Sänften. Schon Jesajas Cap. LXVI. v. 20 erv c
dieses Gefährts: „Sie werden kommen auf Rossen und Wagen, auf Sän ^
auf Mäulern und Läufern (Dromedaren) gen Jerusalem.}' So lieset man i°
Hohenliede Salomonis Cap. III. v. 9 :

„Sieh das Ruhebette Salomo's,
Um dasselbe sechzig Helden,

5) Pollux Onomast. Lib, X. Cap. 12 zählt die Leclica zu den Vchicutis.
 
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