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Ginzrot, Johann Christian
Die Wagen und Fahrwerke der Griechen und Römer und anderer alten Völker (Band 2) — München, 1817

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https://doi.org/10.11588/diglit.5290#0367

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-■— 4 3J9

Alexander der Grofse liefs seinem Lieblingspferde Bucephal nicht nur
mn und wieder Statuen errichten, sondern auch sogar diesem Kamen zuEhren
eir>e Stadt bauen, die er Bucephalos nannte. Ferner, nachdem er durch seine
Kriegskunst und die Tapferkeit seines Heeres die 600,000 Mann starke Armee
der Perser in den Ebenen von Adrastia in die Flucht geschlagen hatte, liefs
er nicht allein die 120 macedonischen Reiter nebst den wenigen Fufsstreitern
die dabey todt blieben, auf das Prächtigste beerdigen, sondern auch jedem der
Reiter eine Bildsäule zu Pferd aufrichten, wie man in Justin. Hist. Lib. II. de
8tatuis equest. liest. Die alten Lacedämonier waren aber nicht so verschwen-
derisch mit Bildsäulen, weder für Sieger auf der Rennbahn, noch für Kriegs-
enden, denn sie waren ihres Muthes und des Glücks in den Schlachten so si-
eber, und der Sieg war ihnen so etwas Gewöhnliches, dafs sie für die glück-
lichsten Unternehmungen den Göttern nie mehr als einen Hahn opferten. Auch
hefsen sie sich nie zum Stolz verleiten, wenn die glorreichsten Nachrichten
einliefen, und machten dem Ueberbringer derselben keine Geschenke von Werth,
wie in mehrern Staaten üblich war. Nach der berühmten Schlacht bey Man-
hnea bekam der Sicgesbothe keine andere Belohnung, als — ein grofses Stück
^öckclüeisch. S. Plutarch in Asesilao.

Auch bey den altern Griechen waren die Statuen zu Pferde nur den
gern in den öffentlichen Rennspielen gewidmet j wie Plinius XXXIV. Gap. 3
schreibt.

Sie

^ In Agrigent sah man eine Menge kleiner Pyramiden, welche die Grä-
er berühmter Rennpferde zierten.

Pausanias schreibt, dafs er in dem heiligen Haine zu Olympia eine
erne Statue von einer Stute stehen sah, welche so natürlich schön gebildet
T> dafs die Hengste, die sie erblickten, ihren Führern entwischten, oder die
ern losrissen, um diese eherne Stute zu besteigen, als wenn es eine le-
'ge wäre, und dafs man sie nur mit Gewalt davon entfernen konnte.

p so sah man in Rom die Bildsäule des tapfern Mädchens Cloelia zu
«tun» >Velches> w'e Livius Lib. EL Cap. 13 erzählt, aus der belagerten Fe-
den f ^ entfliehen Mittel fand, und als Anführcrinn ihres Mädche/itrupps unter
CQ Clndhchen Pfeilen durch die Tiber zu den Ihrigen schwamm. Dio Hali-
sel""85 ^' scnrei°t hievon: „Der König Posthumus liefs die römischen Gei-
aht S1Ch k°mrnen' und gab sie den Consuln mit den Worten zurück: „Er
e das gegebene Wort der Römer mehr als Geiseln j« lobte dann eine Jung-
 
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