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HEIDELBERGER

1835.

N°. 1.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Opinions de Nap olcon sur divers svjets de Politirjue et d'administration
recueillies par iin membre de son conseil d'etat et recit de quelques eve-
nemens de l’epoque par le baron Pelet de la Lozere, membre de
chambre des deputes. Paris, 1833. F. Didot. 331 p. 8.
Unter allen den zahlreichen Büchern über Napoleon zeigt Ref.
heins mit gröfserem Vergnügen an, als das obengenannte, theils
weil es frei ist von aller französischen Sophistik und Declamation
und nur Thatsachen enthält, theils weil er den Verfasser als einen
der einfachsten, von Eitelkeit freiesten, wahrsten, achtbarsten und
religiösesten Männer, die ihm vorgekommen sind, hat kennen
lernen. Ref. hat von dem Verf., seiner Gemahlin und seinen El-
tern während seines Aufenthalts in Paris allerdings viel Freund-
schaft erfahren, dies würde ihn indessen nicht bewegen, sich auf
diese Weise zu erklären, wenn nicht das Urtheil über Napoleon,
welches er den Lesern dieser Blätter aus dem Schlüsse des Vor-
berichts übersetzt mittheilen wird, jeden Unbefangenen überzeugen
könnte, dafs er nicht zu viel gesagt. Ref. mufs es unbedingt un-
terschreiben und als das Seinige anerkennen.
Der Baron Pelet, jetzt einer der Vicepräsidenten der Kammer
und Vertheidiger der Regierung, ist der Sohn eines der würdigsten
Veteranen der gesetzgebenden Versammlungen Frankreichs, des
jetzigen Pairs, Grafen Pelet, und seine liebenswürdige und wohlthä-
tige Gemahlin, ist die Tochter des Grafen Otto, der die Prälimina-
rien des Tractats von Amiens abschlofs und andere wichtige Un-
terhandlungen leitete. Hr. Pelet giebt daher auch hinter diesem
Bändchen einige Aktenstücke aus seines Schwiegervaters Papieren
und macht mit Recht aufmerksam darauf, dafs er, auch ehe er
1806 in den Staatsrath kam, von dem, was er erzählt, authen-
tisch unterrichtet seyn konnte. Der Verf. ist Protestant, er und
seine ganze Familie gehören zu dem Theil der reformirten Ge-
meinde, welche sich Mühe giebt, die strenge und einfache Genfer
Lehre mit der alten strengen Sittenzucht zu erneuen, Ref. setzt
daher aus genauer Kenntnifs des Veils, und seines Kreises ein
unbedingtes Vertrauen auf seine Wahrhaftigkeit und auf die Rein-
heit seiner Absichten und Bestrebungen.
Bekanntlich ist Thibaudeau's Buch über das Consulat (Me-
moires sur le consulat) eins der besten, welches wir über diese
XXV HI. Jalirg. 1. Heft. 1
 
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