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HEIDELBERGER

N°. 3. HEIDELBERGER 1835.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Classicc. Auctores e codd. Vaticc. edit. cur. A. Maio.
(Besch lufs.)
Hr. A. Mai hatte schon früher in einer Anmerkung zur Col-
lectio Vaticana (a. a. O.) seine Freude über seinen Fund unge-
druckter Bücher des Oribasius geäufsert, aber dabei auch be-
merkt, dafs ein Codex mit Stücken der Sammlung aus der Vati-
cana nach Heidelberg zurückgebracht worden. Jetzt tröstet er
sich in der Praefatio p. VI, und in einer Annotatio p. 27g, weil
er die im Heidelberger Codex befindlichen Stücke in Rom selbst
in einem Ottobonischen gefunden; setzt aber zuletzt hinzu: „Etsi
vero ea res non mediocriter primum me delectavit, mox tarnen
nihil prope novum me invenisse cognovi. Nam über quidem po-
sterior nihil aliud continet quam Bufum de partibus humani cor-
poris, et Galenum : prior autem (über), id est XXIV, occupatur
item a Galeno et a Sorano de feminae naturalibus. Unicum igitur
edendum mihi supererat Lyci brevissimum de conjugii opere frag-
mentum, quo über XXIV. concluditur: sed quia id quoque in
graecorum medicorum editione, quam Lipsiae V. C. Kühnius curat,
proditurum brevi vix dubito, ego quidem non invitus praetermisi.«
So stimmen also der Ottobonisch-Vaticanische Codex No. 235.
und unser Heidelberger No. 3^5. ihrem Inhalte nach miteinander
überein. Um des letzteren willen habe ich diese Bemerkungen
hier niedergelegt, wobei ich unsre Handschrift vor mir habe, und
mufs bei dieser Gelegenheit noch bemerken, dafs hieraus der Ka-
talog in der Geschichte der Heideibergischen Bücher-
sammlungen (S. 289.) zu berichtigen ist. Es heifst nämlich
dorten : Oribasii medicarum colleclionum libri XXIV. Die Hand-
schrift enthält aber nur von Fol. 23o — 283. den gröfsesten Theil
des 24 und des 25sten Buchs. Es ist übrigens eine treffliche
alte Perganenthandschi’ift, und sie verdient eine sorgfältige Ver-
gleichung; welche dem Hrn. Kühn, so wie jedem andern Ge-
lehrten, jederzeit zu Gebot steht, da unsre Regierung und Uni-
versität von einer Vaticanischen Clausur nichts weifs. — Ohne
den grofsen Verdiensten des glücklichen Entdeckers und Heraus-
gebers A. Mai im Geringsten zu nahe treten zu wollen, kann ich
XXVIIL Jahrg. 1. Heft. 3
 
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