DOI Heft:
No. 30
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37276#0477
N°. 30. HEIDELBERGER i835.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geil, Topography of Rome and üs Vicinily.
( Bes chlufs.)
Weniger bedeutend ist das, was Bd. II. S. 54 ff. über La-
tium gesagt wird, dessen Name von Campus latus, latior, woraus
durch Corruption Latium geworden, abgeleitet wird, freilich im-
merhin mit mehr Grund als von lateo, ich bin verborgen, wie
zwar auch schon alte Grammatiker lehrten. — Auch über Rom
selbst ist der Verf. absichtlich kürzer, weil zahllose Bücher und
Beschreibungen des alten wie des neuen Rom’s vorhanden seyen;
weshalb die hier von Gell gemachten Bertierkungen nur dazu
dienen sollen, die Aufmerksamkeit auf einige gewöhnlich nicht so
beachtete Punkte zu lenken; er verbreitet sich über Rom’s erste
Anlage und über die frühere Beschaffenheit der Gegend, sucht
das schnelle Wachsthum der Stadt zu erklären, so wie auf die
in dieser und in andern Beziehungen wohl gewählte Lage der-
selben aufmerksam zu machen und schliefst, nach einigen, wenig
sagenden Bemerkungen über die erste römische Münze, mit An-
gaben der Erhebung der wesentlichsten und bedeutendsten Punkte
des heutigen Rom s über die See. Das beigefügte Täfelchen stellt
Rom mit den von ihm auslaufenden Strafsen nach der Tabula
Peutingeriana dar.
Wir haben in unserer Anzeige einige der umfassendsten Ar-
tikel übergangen, die wir, weil sie mehr allgemeiner und ge-
schichtlicher Art sind und des Yerfs. Ansichten über die älteste
Bevölkerung von Italien und Griechenland enthalten, mit der am
Schlufs des 2ten Bandes befindlichen Abhandlung S. 355 ff.: »On
the history and languages of ancient Italy«• füglich verbinden
können. Es gehören dahin besonders die ausführlichen Artikel
Etruria Bd. I. S. 388 ff, Pelasgi Bd. II. S. 139 ff., Siculi
Bd. II. S. 241 ff.
Was zuvörderst Etrurien betrifft, so beklagt der Verf. mit
Recht das gänzliche Schweigen der geschichtlichen Tradition über
ein Land, das, lange ehe Rom existirte^ schon zu einem so hohen
Grad von Bildung und Civilisation, wie ihn die noch erhaltenen
Bauwerke, so wie die zahlreichen, meist ünd besonders in neuester
XXVIII. Jabrg. 5. Heft. 30
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geil, Topography of Rome and üs Vicinily.
( Bes chlufs.)
Weniger bedeutend ist das, was Bd. II. S. 54 ff. über La-
tium gesagt wird, dessen Name von Campus latus, latior, woraus
durch Corruption Latium geworden, abgeleitet wird, freilich im-
merhin mit mehr Grund als von lateo, ich bin verborgen, wie
zwar auch schon alte Grammatiker lehrten. — Auch über Rom
selbst ist der Verf. absichtlich kürzer, weil zahllose Bücher und
Beschreibungen des alten wie des neuen Rom’s vorhanden seyen;
weshalb die hier von Gell gemachten Bertierkungen nur dazu
dienen sollen, die Aufmerksamkeit auf einige gewöhnlich nicht so
beachtete Punkte zu lenken; er verbreitet sich über Rom’s erste
Anlage und über die frühere Beschaffenheit der Gegend, sucht
das schnelle Wachsthum der Stadt zu erklären, so wie auf die
in dieser und in andern Beziehungen wohl gewählte Lage der-
selben aufmerksam zu machen und schliefst, nach einigen, wenig
sagenden Bemerkungen über die erste römische Münze, mit An-
gaben der Erhebung der wesentlichsten und bedeutendsten Punkte
des heutigen Rom s über die See. Das beigefügte Täfelchen stellt
Rom mit den von ihm auslaufenden Strafsen nach der Tabula
Peutingeriana dar.
Wir haben in unserer Anzeige einige der umfassendsten Ar-
tikel übergangen, die wir, weil sie mehr allgemeiner und ge-
schichtlicher Art sind und des Yerfs. Ansichten über die älteste
Bevölkerung von Italien und Griechenland enthalten, mit der am
Schlufs des 2ten Bandes befindlichen Abhandlung S. 355 ff.: »On
the history and languages of ancient Italy«• füglich verbinden
können. Es gehören dahin besonders die ausführlichen Artikel
Etruria Bd. I. S. 388 ff, Pelasgi Bd. II. S. 139 ff., Siculi
Bd. II. S. 241 ff.
Was zuvörderst Etrurien betrifft, so beklagt der Verf. mit
Recht das gänzliche Schweigen der geschichtlichen Tradition über
ein Land, das, lange ehe Rom existirte^ schon zu einem so hohen
Grad von Bildung und Civilisation, wie ihn die noch erhaltenen
Bauwerke, so wie die zahlreichen, meist ünd besonders in neuester
XXVIII. Jabrg. 5. Heft. 30