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N°. 22. HEIDELBERGER 1835.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Wedekindj Noten zu Geschichtschreibern des Mittelalters.
( B e s c h l uf s.)
In der Note LY. (S. 263 fg.) wird wahrscheinlich gemacht,
dafs der Edho filius Ottonis Ducis, welcher in einer Urkunde des
Bischofs Burkhard II. von Halberstadt vorkommt, nicht ein jün-
gerer Sohn des sächsischen Herzogs Ordulph (der auch Otto ge-
nannt wird), sondern ein Sohn des Herzogs Otto von Nordheim
gewesen ist, welcher bekanntlich auch noch nach seiner Absetzung
als Herzog von Baiern Dux genannt wird. Da aber Otto von
Nordheim nur drei Söhne hatte, welche Heinrich, Cono und Sieg-
fried heifsen, so glaubt Hr. W., dafs Edho ein Schreibfehler an-
statt Cono sey.
Die Note LVI. (S. 265.) beweist das von Mehreren bezwei-
felte Alter des fragmentum genealog. Brunsvic. et Lüneburg, ap.
Leibnitz. T. II. durch das Necrologium Monasterii S. Michaelis.
In der folgenden Note (S. 267—273.) wird der Werth der nie-
derdeutschen Chronik von Lüneburg, wovon ein gutes Manuscript
in Gotha sich befindet, hervorgehoben. Dafs sein Verf. an der
Niederelbe gelebt habe, ist wohl nicht zu bezweifeln. Hr. W.
glaubt, dafs die Chronik um i2Öo abgefafst worden und stützt
seine Behauptung auf gute Gründe. Die Wichtigkeit der Chronik
für die frühem Zeiten erhellt aus dem Umstand, dafs von ihrem
Abfasser frühere, nunmehr verlorene Quellen benutzt worden
sind. Die Ueberarbeitung und Fortsetzung der Lüneburgischen
Chronik durch den Mönch Konrad von Halberstadt bis zum Jahr
i353, welche sich als Manuscript auf der königlichen Bibliothek
zu Hannover unter der Aufschrift Chronographia summorum pon-
tificum et imperatorum befindet, hält Hr.WVedekin für ziemlich
werthlos. Diese Beurtheilung der Lüneburgischen Chronik stimmt
in einzelnen Punkten mit der überein, welche Lappenberg im
sechsten Bande des Archivs (der Gesellschaft für deutsche Ge-
schichtskunde) über dieselbe Chronik gegeben hat.
Aus derselben Lüneburgischen Chronik ist in der Note LVIII.
(S. 274 fg.) die oft angeregte Streitfrage, wie Albrecht der Bär
in den Besitz der Mark Brandenburg gekommen sey, dahin ent-
XXVIII. Jahrg. 4. Heft. 22
 
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