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Georges Sand par le comte de Watsh.
stens oifen heraus sagt, was er eigentlich will, besonders
aber, weil nach der unten anzuführenden Stelle Noth, nicht
Eitelkeit die Frau zur Unnatur trieb. Die Andern alle leiden
an der Epidemie der Salons 5 sie wollen durch alberne Nai-
vität, durch Geist, durch glänzende Redensarten oder Geistes-
blitze, durch Brocken von Poesie und Philosophie, die Stutzer
und die geistreichen Damen in Erstaunen setzen, und machen
defshalb halsbrechende Sprünge 5 die Düdevant erscheint
ganz einfach als Romanschreiberinn, ohne weitere Ansprüche.
Was Ref. aus dem Munde der Pariser Gelehrten über
die Frau George Sand, über ihren Wandel und ihren Egois-
mus gehört hat, und was nicht von ihren Feinden, sondern
von ihren Bewundrern kam, welche, wie die deutschen Ge-
nies, die Sittlichkeit in Vergleich mit Geist, Talent und Kunst
gar nicht in Anschlag brachten, ist nicht von der Art, dafs
er mit dem Grafen Walsh an die Rückkehr des George Sand
zu religiösen Gesinnungen glauben könnte, oder dafs er, wenn
er auch daran glaubte, darauf einen gröfsern Werth legte,
als auf die bekannte Bekehrung des Verfassers der Lucinde.
Übrigens hat er von dem Talent der Frau neulich einen et-
was bessern Begriff gefafst, als man durch das Buch des
Grafen Walsh erhält. Ein Professor der Geschichte aus
Toulouse nämlich, den es verdrofs, dafs Ref. der französischen
Nation eine Schande aus dergleichen Schriftstellerinnen mach-
te, statt ihr eine Ehre daraus zu machen, gab ihm den An-
dre in die Hand und die ehrwürdige und verehrte Mutter des
Grafen Walsh die freres Mosaistes und Orco.
Da die Frau Düdevant nicht zu der Gattung pariser und
berliner Weiber gehört, die durch Conversation im Salon
glänzen können und eine Schaar windiger Schwätzer um
sich sammeln ,so hatte Ref. nicht erwarteten dem Buche des
Grafen die verdienstlichsten Notizen über die reiche Gattung
von Weibern und Weiberlingen zu finden, welche Weiblich-
keit, Natur, Wahrheit, Schaam und jede zartere Rücksicht
dem eiteln Rufe des Genies, der Poesie oder Cötholatrie, der
Kunst, der Philosophie geopfert haben 5 er hat aber die tref-
fendsten Züge zum Gemälde dieser leeren Afterbildung in dem
Buche getroffen. Diese will er ausheben 5 die Kritik der Ro-
mane der Düdevant mögen die Leser im Buche selbst auf-
suchen.
Der Hauptgewinn, den Ref. aus dem Buche des Grafen
Georges Sand par le comte de Watsh.
stens oifen heraus sagt, was er eigentlich will, besonders
aber, weil nach der unten anzuführenden Stelle Noth, nicht
Eitelkeit die Frau zur Unnatur trieb. Die Andern alle leiden
an der Epidemie der Salons 5 sie wollen durch alberne Nai-
vität, durch Geist, durch glänzende Redensarten oder Geistes-
blitze, durch Brocken von Poesie und Philosophie, die Stutzer
und die geistreichen Damen in Erstaunen setzen, und machen
defshalb halsbrechende Sprünge 5 die Düdevant erscheint
ganz einfach als Romanschreiberinn, ohne weitere Ansprüche.
Was Ref. aus dem Munde der Pariser Gelehrten über
die Frau George Sand, über ihren Wandel und ihren Egois-
mus gehört hat, und was nicht von ihren Feinden, sondern
von ihren Bewundrern kam, welche, wie die deutschen Ge-
nies, die Sittlichkeit in Vergleich mit Geist, Talent und Kunst
gar nicht in Anschlag brachten, ist nicht von der Art, dafs
er mit dem Grafen Walsh an die Rückkehr des George Sand
zu religiösen Gesinnungen glauben könnte, oder dafs er, wenn
er auch daran glaubte, darauf einen gröfsern Werth legte,
als auf die bekannte Bekehrung des Verfassers der Lucinde.
Übrigens hat er von dem Talent der Frau neulich einen et-
was bessern Begriff gefafst, als man durch das Buch des
Grafen Walsh erhält. Ein Professor der Geschichte aus
Toulouse nämlich, den es verdrofs, dafs Ref. der französischen
Nation eine Schande aus dergleichen Schriftstellerinnen mach-
te, statt ihr eine Ehre daraus zu machen, gab ihm den An-
dre in die Hand und die ehrwürdige und verehrte Mutter des
Grafen Walsh die freres Mosaistes und Orco.
Da die Frau Düdevant nicht zu der Gattung pariser und
berliner Weiber gehört, die durch Conversation im Salon
glänzen können und eine Schaar windiger Schwätzer um
sich sammeln ,so hatte Ref. nicht erwarteten dem Buche des
Grafen die verdienstlichsten Notizen über die reiche Gattung
von Weibern und Weiberlingen zu finden, welche Weiblich-
keit, Natur, Wahrheit, Schaam und jede zartere Rücksicht
dem eiteln Rufe des Genies, der Poesie oder Cötholatrie, der
Kunst, der Philosophie geopfert haben 5 er hat aber die tref-
fendsten Züge zum Gemälde dieser leeren Afterbildung in dem
Buche getroffen. Diese will er ausheben 5 die Kritik der Ro-
mane der Düdevant mögen die Leser im Buche selbst auf-
suchen.
Der Hauptgewinn, den Ref. aus dem Buche des Grafen