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N\ 32. HEIDELBERGER 1839.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

v. Herder: Der tiefe Meißner Erbstollen.
( B e s chlu f s.)
3) dass es jetzt noch nicht zu spät ist, zur Anwendung
dieses Hülfsmittels zu schreiten, weil der gedachte Bergbau,
auf die Zeit der Ausführung des Meissner Stollen-Betriebes
durch die bereits vorhandenen, oder in naher Zukunft zu er-
wartenden Vorrichtungen, in seinem zeitherigen Ausbringen
von jährlich % Millionen Thaler erhalten werden kann; so -
tritt die Nothwendigkeit, jenen grossen Hülfsbau ins Leben
zu rufen und die dazu veranschlagten Summen dergestalt auf-
zubringen, dass die Ausführung gegen jede nachtheilige Unter-
brechung gesichert sey, als dringendes Gebot aus nicht zu ferner
Zukunft hervor. Die Aufbringung einer so grossen Summe, wie
die veranschlagten Kosten von 3,600,000Thlr. ist, muss allerdings,
selbst wenn die Jahres-Quote, auf sieben und vierzig Jahre
repartirt, in rundem Betrage nur 76,600 Thlr. ausmacht, gro«
fsen Schwierigkeiten unterworfen seyn. Allein wenn die
financielle Lage des Landes und der Staatskassen sich in-
mittelst überaus günstig und so gestaltet hat, dass sie ein
solches Opfer wohl zu leisten vermögen, und wenn durch
Aufbringung einer Summe, wie die befragte, so grosse
Zwecke, als die angegebenen, erreicht werden; darf man
alsdann noch im mindesten ungewifs seyn und zögern, jene
Schwierigkeiten auf alle nur mögliche Weise, selbst wenn
sie mit bedeutenden Opfern verknüpft wären, zu heben?
Darf man zögern, zu dem betreffenden Unternehmen zu
schreiten, wenn gerade zwischen Angriff und Vollendung
ein grofser, mehrere Jahrzehende in sich fassender, Zeitraum
liegt? ein Zeitraum, während dessen die jetzt in Anwendung
stehenden Hülfsmittel ihre Wirksamkeit immer mehr und
mehr verlieren und am Ende desselben auch ihre Endschaft
erreichen, dadurch aber das Freiberger Revier und seine
Bewohner in die traurigste Lage zu versetzen drohen? Darf
man zögern, eine Summe aufzubringen, die, für mehrere
XXXII. Jahrs. 5. Heft. 3g
 
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