DOI issue:
No. 14
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.41295#0215
N». 14. HEIDELBERGER 1839.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR
Archives ou Correspondance inedite de la maison d’Orange - Nassau. Recueil
publie avec autorisation de S. M le roi par Mr. G. Groen van Prin-
st er er , Chevalier de Vordre du Lion Belgtque conseiller d’etat. Pre-
miere Serie Tom. V. 1574—1577. Leide, Luchtmanns 1838. LXXXIF
und 635 p. 8.
Der gelehrte Herausgeber dieser Briefsammlung fährt fort,
sein Material mit einer solchen Ausführlichkeit bekannt zu
machen, dafs er jemand, der sich nicht ganz besonders mit
der Geschichte der Niederländer beschäftigt, in Verlegenheit
setzen könnte 5 er hat aber die Benutzung sehr erleichtert.
Er hat nämlich auf den vorausgeschickten achtzig Seiten die
Stellen angedeutet und nachgewiesen, die er für besonders
wichtig hält, und zugleich angegeben, welchen historischen
Gebrauch man von den in diesem Bande enthaltenen Briefen
und von den angeführten Stellen derselben machen kann.
Bef. will dem Herausgeber durch diese Einleitung oder
kurze historische Analyse der Briefe dieses Bandes folgen,
um ihm zu zeigen, dafs er auch in Deutschland auf dankbare
Leser und guf Anerkennung des Verdienstes seiner ängstlich
genauen historischen Prüfung des Einzelnen und der unzäh-
ligen gelegentlich mitgetheilten Notizen und Berichtigungen
rechnen darf. Bef. scheut sich aber nicht, seine abweichen-
den Ansichten und Meinungen frei auszusprechen, weil dabei
durchaus nicht von Tadel oder Verwerfüng, sondern nur von
verschiedener Subjectivität die Bede seyn kann. Diese An-
zeige mag daher beweisen, wie ganz verschieden eine und
dieselbe Sache von verschiedenen Personen betrachtet wird 5
dabei kann sehr wohl seyn, dafs Herr G. v. P. als die
Frömmste der beiden Personen allein Becht hat. Seiner In-
dividualität getreu übergeht Bef. zunächst die vielen Ergies-
sungen über die Gesinnungen und die Vortrefflichkeit der
ganzen Nassauischen Familie, die der Herausgeber in diesen
Briefen nachweiset, weil die Schriftstellerei einer sophisti-
schen Zeit und die Herausgabe unzähliger Briefwechsel un-
serer Tage ihm alles Zutrauen zu Bedensarten in Briefen, die
er nicht ganz unmittelbar in der That wiederfindet, geraubt
XXXII. Jahrg. 3. Heft. 14
JAHRBÜCHER DER LITERATUR
Archives ou Correspondance inedite de la maison d’Orange - Nassau. Recueil
publie avec autorisation de S. M le roi par Mr. G. Groen van Prin-
st er er , Chevalier de Vordre du Lion Belgtque conseiller d’etat. Pre-
miere Serie Tom. V. 1574—1577. Leide, Luchtmanns 1838. LXXXIF
und 635 p. 8.
Der gelehrte Herausgeber dieser Briefsammlung fährt fort,
sein Material mit einer solchen Ausführlichkeit bekannt zu
machen, dafs er jemand, der sich nicht ganz besonders mit
der Geschichte der Niederländer beschäftigt, in Verlegenheit
setzen könnte 5 er hat aber die Benutzung sehr erleichtert.
Er hat nämlich auf den vorausgeschickten achtzig Seiten die
Stellen angedeutet und nachgewiesen, die er für besonders
wichtig hält, und zugleich angegeben, welchen historischen
Gebrauch man von den in diesem Bande enthaltenen Briefen
und von den angeführten Stellen derselben machen kann.
Bef. will dem Herausgeber durch diese Einleitung oder
kurze historische Analyse der Briefe dieses Bandes folgen,
um ihm zu zeigen, dafs er auch in Deutschland auf dankbare
Leser und guf Anerkennung des Verdienstes seiner ängstlich
genauen historischen Prüfung des Einzelnen und der unzäh-
ligen gelegentlich mitgetheilten Notizen und Berichtigungen
rechnen darf. Bef. scheut sich aber nicht, seine abweichen-
den Ansichten und Meinungen frei auszusprechen, weil dabei
durchaus nicht von Tadel oder Verwerfüng, sondern nur von
verschiedener Subjectivität die Bede seyn kann. Diese An-
zeige mag daher beweisen, wie ganz verschieden eine und
dieselbe Sache von verschiedenen Personen betrachtet wird 5
dabei kann sehr wohl seyn, dafs Herr G. v. P. als die
Frömmste der beiden Personen allein Becht hat. Seiner In-
dividualität getreu übergeht Bef. zunächst die vielen Ergies-
sungen über die Gesinnungen und die Vortrefflichkeit der
ganzen Nassauischen Familie, die der Herausgeber in diesen
Briefen nachweiset, weil die Schriftstellerei einer sophisti-
schen Zeit und die Herausgabe unzähliger Briefwechsel un-
serer Tage ihm alles Zutrauen zu Bedensarten in Briefen, die
er nicht ganz unmittelbar in der That wiederfindet, geraubt
XXXII. Jahrg. 3. Heft. 14