Heidelberger Jahrbücher der Literatur (32,1.1839)

N°. li. HEIDELBERGER 1839
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

ÜBERSICHTEN und KURZE ANZEIGEN.

GRIECHISCHE LITERATUR.
(Beschl ujs von ZVro 6.J
Ganz, anderer Art, obwohl auf denselben Ras i li u s sich bezie-
hend, ist nachfolgende Schrift, von dem Verfasser bezeichnet als
ein Supplement der unlängst erschienenen Gesammtausgabe des
Plotinus (s. diese Jahrbb. 1836‘Nro. 40) so wie der Garner’schen des
Basilius, mit Rücksicht auf eine demnächst zu erwartende neue
Ausgabe der Werke des Basilius von Herrn von Sinner zu Paris:
Basilius magnus plot in i s an s, supplementum editionis Plotini Creu-
zerianae, Basilii M. Garnerianae. Edidit A. Jahnius, Bernas Helve-
tius. Bernae apud C. A. Jennium filium. MDiClXXXFUI. 46 S.
in gr. 4to.
Der Verf. nemlich war bei seinen Studien der neuplatoniscben
Schriftsteller zu der Entdeckung gekommen, dafs die dem fünften
Buch der Schrift gegen Eunomius beigefügte Rede des Basilius
über den heiligen Geist (beiGarnier I. p. 320 ff.) so wie das neunte
Cap. der Schrift über den heiligen Geist (ebendas. III. p. 19 B.)
rein aus Flotinischen Gedanken und Worten zusammengesetzt sey;
und darum legt er nun p. 10 ff. und p. 23 ff. seiner Schrift einen
Abdruck der erwähnten Stellen des Basilius vor, welchem die be-
treffenden Stellen aus Plotinus gegenübergestellt sind, um so dem
Leser selbst den Beweis der Richtigkeit der Entdeckung unter
die Augen zu legen, die allerdings einen neuen und zwar recht
eclatanten Beweis von dem so oft verkannten oder doch sehr in
Abrede gestellten Einflufs der neuplatonischen Philosophie selbst auf
diejenigen Väter der Griechischen Kirche, die in dem Sinne der
Orthodoxie gelehrt und geschrieben, liefert, damit aber die unabweifs-
licheNothwendigkeit eines eindringlichem Studiums der neuplatoni-
schen Schriften auch für den christlichen Religionslchrer naebweist;
da wir z. B. sehen, wie der h. Basilius, indem er Wesen und
Natur des b. Geistes erörtert, sich ganz an Plotinus hält und au
die Beweise und Erörterungen, die er bei diesem grofsartigen Phi-
losophen des Heidenthums gefunden!
Es hat übrigens der Verf. diese Gelegenheit benutzt, nicht
blos um dem Abdruck der erwähnten Stellen des Basilius und Plo-
tinus eine Reihe von zahlreichen kritischen Bemerkungen, welche
unter dem Text unmittelbar stehen, und g’rofsentheils auf die von
dem Verf. vorgenommenen Änderungen sich beziehen, beizufügen,
XXXII. Jahrg. 2. Heft. 11