Physikalische Literatur,
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sich von selbst, dafs Lehr- und Handbücher von Zeit zu Zeit
unentbehrlich sind, um namentlich Anfängern eine Übersicht
des Ganzen zu geben und den Erfahrenem diese wieder in
das Gedächtnifs zurückzurufen. Ein solches, und zwar ein
sehr vortreifliches, ist so eben erschienen, und verdient daher
angezeigt zu werden, ohngeachtet für jetzt erst die Hälfte
des Ganzen vor uns liegt.
Elements de Physique experimentale et de Meteorologie par M. Pouillet cet,
Ouvrage adopte, par le conseil Roy. de VInstruction publique, pour
l’enseignement de la physique dans les etablissements de l’Universite.
Trois. ed. T. prem Par. 1837. XV u. 655 S. 8. mit 17 Ktfl.
Die erste Auflage dieses Werkes erschien 1827, die
zweite 1833, und die dritte hat zwrar die Jahrszahl 1837, uns
ist aber erst im Anfänge der zweiten Hälfte des Jahres 1838
dieser erste Theil zugekommen, welcher die beiden ersten
Abtheilungen des Ganzen in sich fafst.* Über den Inhalt im
Einzelnen Untersuchungen anzustellen, kann Ref. nicht wohl
beabsichtigen, es werden vielmehr einige Bemerkungen, na-
mentlich über dasjenige, was von der gewöhnlichen Darstel-
lung abweicht, genügen. Das erste und zweite Capitel han-
delt von den allgemeinen Eigenschaften der Materie und der
Körper, und es sind dabei, wie überall, interessante Bemer-
kungen zur Erregung gröfserer Aufmerksamkeit eingestreuet.
So findet man hier die Bemerkung, dafs Blinde die feinsten
Staubtheilchen auf einer polirten Fläche fühlen können, dafs
von Sehenden aber nur die feinsten Fädchen, als gemeine
Wolle 0,05 Millim., Merino’s 0,02 Millim. und Seide 0,01
Millim. im Durchmesser haltend, wahrgenommen werden. Die
Statik und Mechanik fester Körper übergehen wir mit dem
Bemerken, dafs darin auch die Messungen des spec. Gewichts
der Erde durch Hutton und Cavendish, so wie die Län-
gen des einfachen Secundenpendels an den verschiedenen
Orten der Erde nach den neuesten Messungen, letztere in
einer Tabelle, aufgenommen sind. Als mittleres Resultat er-
giebt sich die Läuge des einfachen Secundenpendels in Metern:
1=0,99102557-f-0,00507188 sin. 2 λ.
In der Hydrostatik wird auch der Unterschied des Spiegels
der verschiedenen Meere nach der gemeinen hierüber beste-
henden Ansicht erwähnt. Der Luftdruck als Ursache der im
Barometer schwebenden Quecksilbersäule, soll auch nach un-
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sich von selbst, dafs Lehr- und Handbücher von Zeit zu Zeit
unentbehrlich sind, um namentlich Anfängern eine Übersicht
des Ganzen zu geben und den Erfahrenem diese wieder in
das Gedächtnifs zurückzurufen. Ein solches, und zwar ein
sehr vortreifliches, ist so eben erschienen, und verdient daher
angezeigt zu werden, ohngeachtet für jetzt erst die Hälfte
des Ganzen vor uns liegt.
Elements de Physique experimentale et de Meteorologie par M. Pouillet cet,
Ouvrage adopte, par le conseil Roy. de VInstruction publique, pour
l’enseignement de la physique dans les etablissements de l’Universite.
Trois. ed. T. prem Par. 1837. XV u. 655 S. 8. mit 17 Ktfl.
Die erste Auflage dieses Werkes erschien 1827, die
zweite 1833, und die dritte hat zwrar die Jahrszahl 1837, uns
ist aber erst im Anfänge der zweiten Hälfte des Jahres 1838
dieser erste Theil zugekommen, welcher die beiden ersten
Abtheilungen des Ganzen in sich fafst.* Über den Inhalt im
Einzelnen Untersuchungen anzustellen, kann Ref. nicht wohl
beabsichtigen, es werden vielmehr einige Bemerkungen, na-
mentlich über dasjenige, was von der gewöhnlichen Darstel-
lung abweicht, genügen. Das erste und zweite Capitel han-
delt von den allgemeinen Eigenschaften der Materie und der
Körper, und es sind dabei, wie überall, interessante Bemer-
kungen zur Erregung gröfserer Aufmerksamkeit eingestreuet.
So findet man hier die Bemerkung, dafs Blinde die feinsten
Staubtheilchen auf einer polirten Fläche fühlen können, dafs
von Sehenden aber nur die feinsten Fädchen, als gemeine
Wolle 0,05 Millim., Merino’s 0,02 Millim. und Seide 0,01
Millim. im Durchmesser haltend, wahrgenommen werden. Die
Statik und Mechanik fester Körper übergehen wir mit dem
Bemerken, dafs darin auch die Messungen des spec. Gewichts
der Erde durch Hutton und Cavendish, so wie die Län-
gen des einfachen Secundenpendels an den verschiedenen
Orten der Erde nach den neuesten Messungen, letztere in
einer Tabelle, aufgenommen sind. Als mittleres Resultat er-
giebt sich die Läuge des einfachen Secundenpendels in Metern:
1=0,99102557-f-0,00507188 sin. 2 λ.
In der Hydrostatik wird auch der Unterschied des Spiegels
der verschiedenen Meere nach der gemeinen hierüber beste-
henden Ansicht erwähnt. Der Luftdruck als Ursache der im
Barometer schwebenden Quecksilbersäule, soll auch nach un-