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Griechische Literatur.
abgerundeten, geschmackvollen Ausdruck zu verbinden, der fern
von aller Künstelei und Nachäfferei griechischer Constructionen
und Wendungen (aus einer übel verstandenen Rücksicht auf Treue
und Genauigkeit) in einem wohlgefälligen Flufs der Rede sich be-
wegt. Wie sich diese Uebersetzung (denn als die erste in deut-
scher Sprache bann sie wohl nicht erscheinen) zu andern deutschen
Febersetzungen, namentlich zu der von F. G. Uhlemann in Illgen’s
Denkschr. d. bistor. theolog. Gesellschaft in Leipzig (1819) N. III.
p. 88 ff., oder zu den älteren der W erke des Basilius von F. v.Wen-
del (Wien 1776) oder gar zu der Ingolstatter von 1591 verhalte, kann
Ref. nicht angeben, da ihm diese Uebersetzungen jetzt nicht zu Gebote
stehen. Die Anmerkungen, die der Verfasser hier in ähnlicher
W7eise,\vie diefs schon bei früherenUebertragungen platonischer und
homerischer Stücke geschehen war, beigefügt hat, sind eine dem
gebildeten Leser, wie dem Gelehrten und dem Manne von Fach
gleich willkommene Zugabe. Der letztere insbesondere mag da-
raus lernen, wie er Gegenstände der Wissenschaft auch für ein
gröfseres Publikum geschmackvoll und anziehend behandeln kann,
ohne in ein gemeines Popularisiren zu verfallen; er mag nament-
lich daraus lernen, wie er Neues an Altes anknüpfen und dieses
auch für die Gegenwart nützlich und erspriefslich machen kann.
Es beziehen sich diese ^Anmerkungen, zu denen wir auch die
schöne Einleitung über das Leben und Werken des heil, Rasilius
rechnen, theils auf einzelne historische oder antiquarische Punkte,
welche in der Rede seiht berührt werden, theils auf den Inhalt und
die zahlreich darin vorkommenden Anspielungen auf ältere classi-
sche Schriftsteller, und geben so Gelegenheit zu Erörterungen,
denen wir eine allgemeine Tbeiiuahme und Beherzigung wünschen
können.
Chr. Bahr.
(Der Schlufs folgt im nächsten Hefte.)
Griechische Literatur.
abgerundeten, geschmackvollen Ausdruck zu verbinden, der fern
von aller Künstelei und Nachäfferei griechischer Constructionen
und Wendungen (aus einer übel verstandenen Rücksicht auf Treue
und Genauigkeit) in einem wohlgefälligen Flufs der Rede sich be-
wegt. Wie sich diese Uebersetzung (denn als die erste in deut-
scher Sprache bann sie wohl nicht erscheinen) zu andern deutschen
Febersetzungen, namentlich zu der von F. G. Uhlemann in Illgen’s
Denkschr. d. bistor. theolog. Gesellschaft in Leipzig (1819) N. III.
p. 88 ff., oder zu den älteren der W erke des Basilius von F. v.Wen-
del (Wien 1776) oder gar zu der Ingolstatter von 1591 verhalte, kann
Ref. nicht angeben, da ihm diese Uebersetzungen jetzt nicht zu Gebote
stehen. Die Anmerkungen, die der Verfasser hier in ähnlicher
W7eise,\vie diefs schon bei früherenUebertragungen platonischer und
homerischer Stücke geschehen war, beigefügt hat, sind eine dem
gebildeten Leser, wie dem Gelehrten und dem Manne von Fach
gleich willkommene Zugabe. Der letztere insbesondere mag da-
raus lernen, wie er Gegenstände der Wissenschaft auch für ein
gröfseres Publikum geschmackvoll und anziehend behandeln kann,
ohne in ein gemeines Popularisiren zu verfallen; er mag nament-
lich daraus lernen, wie er Neues an Altes anknüpfen und dieses
auch für die Gegenwart nützlich und erspriefslich machen kann.
Es beziehen sich diese ^Anmerkungen, zu denen wir auch die
schöne Einleitung über das Leben und Werken des heil, Rasilius
rechnen, theils auf einzelne historische oder antiquarische Punkte,
welche in der Rede seiht berührt werden, theils auf den Inhalt und
die zahlreich darin vorkommenden Anspielungen auf ältere classi-
sche Schriftsteller, und geben so Gelegenheit zu Erörterungen,
denen wir eine allgemeine Tbeiiuahme und Beherzigung wünschen
können.
Chr. Bahr.
(Der Schlufs folgt im nächsten Hefte.)