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χ\ *17. . HEIDELBERGER 1839,
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

iv Prillwitz: Andeutungen über die Grenzen
der Civilisation.
(Besch lu f sry ί
So gewiss auch ein Schriftsteller, welcher ein Thema
der vorliegenden Art behandelt, des ernstlichen Vorsatzes
seyn wird, sich von einem jeden Vorurtheile frei zu erhalten,
welches seinen Blick in die Zukunft bestechen könnte, so
kann es ihm doch schwerlich gelingen, sich bei einer solchen
Untersuchung· des Einflusses seiner Gemüthsstimmung; oder
seiner Vorliebe für gewisse theoretische Ansichten gänzlich
zu erwehren. Unser Vfr. mahlt die Zukunft der Europäischen
Menschheit mit sehr lichten Farben. Iiec. ist weit entfernt,
ihm daraus einen Vorwurf zu machen. Mail muss als poli-
tischer Schriftsteller einen bestimmten Charakter haben, ja
selbst in einem gewissen Grade ein Partheiinann seyn, wenn
der Vortrag diejenige Wärme und Lebendigkeit haben soll,
ohne welche er nicht Veberzeugung wirken, ja nicht einmal
zum Widerspruche reitzen kann. Die Parthei aber, welche
die Zukunft in einem lachenden Lichte erblickt, hat allemal
das für sich , dass ihre Ansicht den Muth zum Handeln weckt
und stärkt. Und warum ist das Glück der Jugend treuer,
als dem Alter? Weil jene: Wagen gewinnt! Dieses:
Wagen verliert! zum Wahlspruche hat.
Jedoch Ilec. würde der Schrift des Vfr. nicht die ihr
gebührende Gerechtigkeit widerfahren lassen, er Würde der
Forderungen uneingedenk seyn, welche man an eine lle-
cension mit gutem Grunde machen kann, wenn er nicht den
Inhalt der Schrift noch genauer und im Einzelnen angäbe.
Er glaubt, dieses nicht besser thun zu können, als indem er
die Resultate der in der Schrift geführten Untersuchung mit
den eigenen Wortenjdes Vfr. (S. 321 ff.} anführt. — „Die vor-
liegenden Bogen, sagt derVerf, haben ihren Zweck erreicht,
wenn sis darzuthun vermochten, dass die Erde eine unver-
gleichlich grössere Menschenmenge zu ernähren vermag , als
jetzt auf ihr wohnen; —
XXXII. Jahrb. 6. Heft. 37
 
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