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von Washington, Wellesley, Wellington und Capo d’ietrias. 517
seinem Namen einen grossen Dienst geleistet. Denn wenn auch
wohl die Kenntniss von denselben nicht geeignet seyn sollte, alle
die Vorwürfe zu entfernen, welche man seiner Regierung zu ma-
chen gewohnt war; wenn vielmehr unzweifelhaft bleibt, dass es
ihm wesentlich am Talente fehlte, die rechten Männer zur Aus-
führung zu wählen; dass ihm die Fähigkeit abging, den Zustand
des Landes und Volkes in seiner Eigentümlichkeit aufzufassen
und denselben nach den vorhandenen Elementen zu organisiren;
dass er Vielmehr nicht selten sein Vertrauen auf unbedeutende und
dem halbwilden und zerstörten Lande wenig angepasste Massre-
geln setzte; dass er endlich seinen, freilich zum Theil höchst
schlechten, Feinden nicht immer tadellose Mittel entgegensetzte,
so geht auf der andern Seite aus diesen Urkunden auch hervor,
mit welchem Eifer, welcher persönlichen Aufopferung und Unei-
gennützigkeit, mit welcher Thätigkeit er die Befreiung und Selbst-
ständigkeit Griechenlands zu erringen suchte. Sehr viele Behaup-
tungen und Darstellungen, welche bisher als unwidersprechliche
Wahrheit auf die Auctorität bekannter europäischer Schriftsteller,
oder auch nur der Zeitungen, angenommen worden waren, erschei-
nen jetzt als völlig unbegründet und verfehlt. Es kann den Le-
ser oft eine Wehmutb anwandeln, wenn er in Erinnerung der bis-
her auch von ihm geglaubten Erzählungen, z. B. T h i e r s ch ’ s,
jetzt den wahren Sachverhalt und die eigentlichen Beweggründe
und die Ausführungsmittel kennen lernt. Man kann sich der Be-
schämung nicht entziehen, dem Manne vielfach Unrecht gethan zu
haben. Namentlich kehrte bei uns ein Eindruck während der Lee-
türe immer wieder. Mit grossen Mitteln und in günstiger per-
sönlicher Stellung Grosses zu v/irken, ist schon verdienstlich und
unter Umständen ausserordentlich; allein es ist ungerecht, auch
nur eine Vergleichung zwischen solchen Leistungen und denen
eines Mannes anzustellen, welcher gerade unter den entgegenge-
setzten Verhältnissen handeln soll. Sicher stellen wir z. B. den
Herzog von Wellington oder dessen Bruder persönlich weit
höher als Capodistrias; allein doch, wenn wir sehen, wie der
Erste über die Hülfsquellen des reichsten Staates der Erde fast
nach Belieben gebietet, wie er, der regierenden Aristokratie aa-
gehörig, gegenüber von den übrigen Gewalthabern kurzweg ver-
langt, was er braucht, wie er mit den Regierungen der verbün-
deten Länder hoch herab spricht; und wenn wir dagegen den An-
dern die Mittel für die nöthigsten Ausgaben förmlich zusammen-
betteln sehen, dass oft nur ein eigentliches Almosen die Ma-
 
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