DOI Heft:
No. 33
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von Washington, Wellesley, Wellington und Capo d’Istiias. 51t)
Avusster Schlechtigkeit weit grösser. Natürlich gilt das ürtheil
Über die hohe politische Bedeutung des Charakters nur in Bezie-
hung auf die Begebenheiten im Ganzen und für längere Dauer,
namentlich hei schwierigen und weitaussehenden Verhältnissen.
Einzelne rasch zu beschliessende und auszuführende Massregeln,
selbst Reihen von im Ganzen glücklichen Unternehmungen werden
allerdings dem Talente vorzugsweise gelingen. Allein, wenn es sich
davon handelt, dem Ungeschick die Stirn zu bieten, Gehorsam von
ungeneigten Untergeordneten zu erzwingen, dem 'Undanke der un-
verständigen Menge und den Angriffen der Partheien zu trotzen,
unsichere oder noch wankende Bundesgenossen fest an sich zu
ketten, Missbrauchen entgegenzutreten, auch wenn sie von ein-
flussreichen und brauchbaren Männern versucht werden wollen;
dann kann nur unerschütterlicher Muth, entschiedener Wille und
ehrenhafte Gesinnung zum Ziele führen. Bloses Talent sieht wohl
ein, was seyn und geschehen sollte, allein hat nicht die Kraft es
zu wollen oder durchzuführen. In dieser Beziehung ist besonders
die aufmerksame Leotüre der Schriften Washingtons und
Wellingtons von grossem Interesse. Beide sind Männer von
festem und ehrenhaften Charakter, und beide haben sicherlich hier-
durch wenigstens eben so viel als durch ihr Talent zur siegrei-
chen Erreichung ihres grossem Zieles gewirkt. Wenn Was-
hington während des Befreiungskrieges, während der Verhand-
lungen über Abänderung der Verfassung, endlich während seiner
Präsidentschaft die Fahne war, um welche sich alle Vaterlands-
freunde schaartem, so dass die äusseren Feinde besiegt, Unvernunft
und Pariheiung· im Innern unschädlich gemacht werden konnte:
so war es seine Gesinnung hauptsächlich, welcher diese Huldigung
dargebracht wurde, und welche als fester Anker hielt. An Talent
übertrafen ihn sicherlich ein Jefferson oder A. Hamilton;
allein sie konnten nicht nur eine solche feste, rettende Stellung
nicht eirinehmen, sondern sie schadeten durch ihre Charakterfehler
sich und der Sache wesentlich. Oder man nehme Wellington.
Sicher erkennt Niemand unumwunden als wir die Talente an, wel-
che den grossen Feldherrn zieren; allein doch bleibt bei der Le-
sung dieser Tausende von Schreiben kein Eindruck bestimmter und
dauernder, als der des festen, ehrenwerthen Charakters. Durch
diesen hauptsächlich bringt er einige Ordnung in die Verwirrung
und Unfähigkeit der spanischen und portugiesischen Verwaltungen,
disciplinirt er sein Heer, widersteht er ruhig Unglücksfällen und
den Folgen eigener falscher Schritte. Und ist es nicht sein Cha-
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Einzelne rasch zu beschliessende und auszuführende Massregeln,
selbst Reihen von im Ganzen glücklichen Unternehmungen werden
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davon handelt, dem Ungeschick die Stirn zu bieten, Gehorsam von
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unsichere oder noch wankende Bundesgenossen fest an sich zu
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Wellingtons von grossem Interesse. Beide sind Männer von
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disciplinirt er sein Heer, widersteht er ruhig Unglücksfällen und
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