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Geschichte des dreissigjährigen Kriegs von Richter u. Menzel. 559
erste Richtung* hat nun keines der oben genannten Werke einge-
schlagen ; was sie in der zweiten geleistet, soll gegenwärtige An-
zeige nachweisen, — Wir wenden uns zu
Nr. 1. Der Verf. „versucht (S. V.) eine Erzählung des
dreissigjährigen Kriegs zu schaffen. Er will eine aus den Quel-
len geschöpfte und hinlänglich bewahrheitete Geschichte dieses
Kriegs so gehen, dass sie dem Gescbichtsfreunde gefalle und dem
Geschichtsforscher einigermassen genüge“. Ref möchte dem Herrn
Verf. vor Allem rathen, den Titel seines Buchs zu verändern und
es „Chronik ungefähr seit dem Augsburger Religionsfrieden“ zu
nennen. Denn wer eine Geschichte des dreissigjährigen Kriegs
schreibt und als blose Einleitung einen dicken Band von 646 S.
vorausschickt, der erst bis 1608 geht, hat sich entweder im
Titel geirrt, oder er muss von der oft erprobten Geduld des deut-
schen Poblicums wahrhaft übermenschliche Begriffe haben. Chro-
nik nannten wir das Buch, weil der Verf. in der That mit dem
einen Fuss noch in der Vorschlözer’schen Epoche deutscher Hi-
storiographie, in den Zeiten der Hallischen Welthistorie und der
Quartanten von Galetti, Le Bret etc. zu stehen scheint Wollte
der Verf. den Leser in die Lage der Dinge einweihen, so brauchte
er die ausführlichere Erzählung erst etwa mit Rudolf’s II. Zeit,
wo die Reactiori im Sinne Roms sich wieder gewaltig erhebt, zu
beginnen, und von dort an die steigende Spannung der Partheien
bis zum Ausbruch in gedrängter und klarer Uebersicht, nicht aber
in Chronikmanier durchzuführen. Es musste uns eine scharfe, in
lebendige Umrisse gefasste Charakteristik der Personen und Zu-
stände gegeben, nicht aber eine Masse von Einzelheiten aufge-
häuft werden, die uns, bevor wir zur eigentlichen Geschichte ge-
langten, alle Lust an derselben verleidete. Denn wozu eine so
ausführliche Geschichte der meist fruchtlosen Verhandlungen auf
Reichstagen, wozu ein genauer Bericht der Grumbach’schcn Hän-
del, deren Zusammenhang mit dem dreissigjährigen Krieg dem
Ref. doch gar zu entfernt zu seyn scheint. Die veränderte
Politik des hart katholischen Ferdinand , durch Roms Stel-
lung veranlasst, die interessante Persönlichkeit Maximilian^ II.
geben in so matten Zügen vor uns vorüber, wie irgend eine un-
bedeutende Notiz aus der Specialgesehiehte, Die unseligen Spal-
tungen zwischen Lutheranern und Caivinisten werden zwar er-
zählt, allein ihr Einfluss auf den unglücklichen Ausgang der fol-
genden Händel (z. B. der köllner und strassburger), die kleinliche
und krankhafte Richtung, die durch die Zänkereien der Heideiber-
 
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