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560 Geschichte des dreißigjährigen Kriege von Richter u. Menzel.

ger, Wittenberger u. a. Theologen und den Schutz bornirter Für-
sten dem zuvor so hochstrebenden Glaubensdrang der Nation ge-
geben ward — All das hat der Verf. entweder gar nicht berührt,
oder viel zu wenig hervorgehoben. Dafür bekommen wir im er-
sten Buch (S. 1—186) bei Gelegenheit des Gregorianischen
Kalenderstreits eine ziemlich vollständige Geschichte der Chrono-
logie, und im zweiten (S. 187—437) eine 100 Seiten lange Erzäh-
lung der niederländischen Geschichten in einer Manier, wie sie
uns nur etwa noch bei Curths vorgekommen ist. Bei dem Ka-
lenderstreit hätten einige Worte genügt, den Stand der Dinge zu
bezeichnen, wozu aber eine Erläuterung von mehreren Seiten, die
mit den Worten beginnt: „Die Babylonier, Aegypter, Israeliten,
Perser, Griechen und andere Völker des Alterthums hatten schon
vor Jahrtausenden etc.“ (S. 156), wozu die Citate aus Ideler,
den ja jeder nach chronologischen Erläuterungen begierige Leser
leicht hätte selbst zur Hand nehmen können? — Es war recht
passend, im dritten Buch in die Geschichte der östreichischen
Erblande tiefer einzugehen und die dortigen Religionsverhältnisse
unter Rudolf’s und seiner Jesuiten Herrschaft zu schildern; durfte
sich aber der Verf* so in diese Geschichten vertiefen, dass er so-
wol seinen Hauptzweck, den dreissigjährigen Krieg, als auch die
damaligen höchst bedeutenden Reichsverhältnisse ganz aus den
Augen verlor? Oder wird denselben vielleicht ein besonderer Band
gewidmet und erst mit dem dritten die Geschichte des Kriegs
begonnen? Man wird dem Ref. zugeben, dass Anordnung des
Stoffes, und historische Gruppirung Herrn R’s Stärke nicht ist. —
Wenn er nun das „scheinbare oder aber wirkliche Uebermass
der Quellennennungen (S.VI.) damit zu entschuldigen glaubt, dass
er alle Specialitäten der Geschichte hinlänglich beglaubigen woll-
te“, so ist er, bei allem guten Willen, im Irrthum; denn von dem
Geschichtschreiber des neunzehnten Jahrhunderts darf man doch
wohl so viel verlangen, dass man ihm Richtigkeit mehr oder min-
der wichtiger Einzelheiten, die kein Mensch bezweifelt, aufs Wort
glauben kann; ist ein Zweifel da, so genügt meistens eine schla-
gende Stelle.


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