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Kost Wörterbuch der damischen Gräcität. 885
Künstler zu linden auf einer Volcenter- Vase im Cabinet Durand
]STr. 33. mit der Inschrift; AMASIS MEÜOIESEN, und auf einer
Canino-Vase bei Micali in den „Monumenti per servire alla Sto-
ria degli antichi popoli Italiani“ Tab. LXXVI. ΑΜΑΣΙΣ ΕΠΟΙΕ-
SEN. Eine solche in aller Kürze gegebene Notiz kann Man-
chen, der beim Aufschlagen seines Thesaurus darauf stösst, zu
interessanten Combinationen über die Fortpflanzung der Namen
leiten. — Der Name ΑΛΛ112Ν findet sich auf vier geschnittenen
Steinen bei Bracci T. I. tab. 10. 11. 12. 13., und auf einem fünf-
ten im Mus. Worsleyan. 131, Nr. 20. Es ist nun zwar zweifel-
haft, ob der Name Άλλίων oder Ααλίων cder 'Άδμοιν (Müller,
Kunst-Archäologie §. 315. 2.) geheissen habe; in einem Thesau-
rus aber ist es wünschenswert, dass eine solche Namensform,
selbst wenn sie nicht diplomatisch fest steht, mit Angabe der ob-
waltenden Bedenken kurz angeführt und die nöthigen Citate bei-
gebracht werden, um Demjenigen, der später auf Monumenten oder
in Handschriften denselben Namen findet, einen Anbalt-Punct zu
bieten. Aus diesem Gesichtspunkt führt Ref. in der Real-Ency-
clopädie für classische Alterthumswissenschaft die Namen von
vielen an sich unbedeutenden Künstlern nur mit einer einzigen
Zeile auf, in der Hoffnung, einem Andern, der den Namen auf
einem andern Monumente finden könnte, einen angenehmen Fin-
gerzeig zu geben. Ueberhaupt dürfen wir Philologen nichts für
geling halten und müssen stets der Hausregel des alten Hesiodus
eingedenk seyn:
Denn wenn noch so Geringes zu noch eo Geringem Du legest.
Und dies häufiger thust, bald wird ein Grosses auch hieraus.
Bei Ά&ηνίών heisst es kurz: „griecb. Männername Athen. 5.
p. 211. D. und E.u Die Gleichmäßigkeit'hätte erfordert, die be-
rühmten Männer dieses Namens a) den peripatetischen Philosophen
Athen. V., b) den komischen Dichter aus Athen, Athen. XIV.
p. 660 A., c) den Maler aus Maronea in Thracien, d) den Stein-
schneider, von dem der herrliche Cameo des neapolitanischen Mu-
seum’s mit dem die Giganten erlegenden Zeus geschnitten ist, an-
zuführen. Letzterer ist zwar nur durch die Inschrift auf dem
genannten Steine bekannt, allein ein solches unbezweifelt achtes
Kunstwerk hat als Quelle dieselbe Geltung, wie ein schriftliches
Denkmal; ja man darf wohl sagen, sie stehen in Rücksicht auf
ihre Glaubwürdigkeit höher, da sie nicht so vielen Chancen des
 
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