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Rost Wörterbuch der clasaischen Gräcität

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eher das Sprüchwort 9Αγαμέμνονεια &νσία (bei Zenob. Cent, i,
13.) und Άγαμεμνόνεια <£ρεατα (ibid. 1, 6.) suchen, aber — —-
nicht finden. Ebenso fehlt unter *Α&ως das bekannte Sprüchwort;
’ΆΖτως καλύπτει πλετρα Αημνίας βοός bei Apostol. Cent. 1, 76.·
Assen, p. 25. Apollon. Rh. 1, 605. 0. Müller Orchomenos p. 301.
— Unter 'Αγάδων fehlt das Sprüchwort Άγά^ωνος ανλησις bei
Apostol. 1, 9. Arsen, p. 13. Zenob. 1, 2. *Αβν§ην6ν επί^όρ?;-
μα ist zwar aus Suidas angeführt, als gebraucht von Allem, was
unzeitig und störend eintritt, allein die historische Erklärung,
welche aus Zenob. 1, 1. zu entnehmen war, wird vermisst. Ebenso
wird άγορά Kερχώπων ans Eust. ad Od. p. 1430. erklärt: „ein
Platz in Athen, wo gestohlenes Gut verkauft wurde“, von seiner
sprichwörtlichen Bedeutung (Zenob. 1, 5. mit der Anmerkung
von Leutsch) wird kein Wort gesagt. — Bei "Αμνρις ist zwar
das Sprüchwort *A. μαίνεται aus Suidas angeführt, „der Kluge
gilt für einen Thoren“, die Erklärung der Entstehung hingegen
solle man bei Suidas suchen. Wir meinen, ein kurzer Wink über
die historische Entstehung gehöre in den Thesaurus. Die Parö-
miographen (Diogen. 3, 26. Apostol. 2, 93. Arsen, p. 53.) sind
auch hier wieder mit Stillschweigen übergangen. Wir können
uns kaum überzeugen, dass der gelehrte Herr Verf diese Quellen
gering schätze, und trösten uns daher, um diese häufige Ignori-
rung derselben zu erklären, mit der Vermuthung, Herr R. werde
in demselben Falle gewesen seyn, wie Referent und mancher an-
dere Philologe, dass er vor Erscheinung der neuen Ausgabe kein
eigenes Exemplar derselben besessen habe; eine Vermuthung, m
der wir auch dadurch bestätigt werden, dass häufig Arsenius ci-
tirt wird, wo dasselbe Sprüchwort in den älteren Quellen Zeno-
bius und Diogenianus zu finden ist; und so hoffen wir, dass nun,
nachdem diesem fühlbaren Mangel auf eine so befriedigende
Weise abgeholfen ist, diese interessante Klasse von Redensarten
in den folgenden Lieferungen sorgfältiger beachtet werde. Das ein«
zige Sprüchwort γλνκ^ς άγκών ist einer ausführlichen Behand-
lung (auf 13 Zeilen) gewürdigt worden: „Einen neuen scharf-
sinnigen Erklärungsversuch gibt K. Grashof, welcher bemerkt,
dass in den Fragmenten des Comikers Platon ein wollüstiger Al-
ter eine Flötenspielerin, die seine Liebkosungen wahrscheinlich mit
einem Stoss des Ellenbogens abwehrt, γλνχνς άγκών nennt: süs-
ser Stoss, weil er darin eine nicht ernstlich gemeinte Sprödigkeit
erblickt etc*“ Neu würde übrigens die Erklärung nicht genannt
 
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