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886

Rost: Wörterbuch der ciassiecheu Gräcität.

worden seyn, wenn Herr R. die Grundlage derselben bei Apostol.
6, 33. und Arsen, p. 163. nachgeschlagen hätte. — Von den zahl-
reichen an άετος sich anschliessenden Sprüchwörtern sind nur
zwei, άδτός εν νεφέλ-ρσιν und αετόν κάνθαρος μαιενσομαι an-
geführt; man sieht aber keinen Grund ein, warum die übrigen,
welche bei den Parömiographen dicht neben einader sitzen, αετόν
ϊπτασ&αι διδάσκεις 9 άετόν κορώνη ερεσχελεϊ, αετός μνίας ου
θηρεύει, άετον yrjpac9 κορνδον νεότης, άέτος %(ήπας όρων, άε-
τ5ς εις ^ηραν minder berechtigt seyn sollen, genannt zu werden.
Bekommt doch der Leser nur dann, wenn alle zusammengestellt
sind, eine Uebersicht über den Reichthum der griechischen Spra-
che an solchen kernhaften Redensarten. — Wir erwähnen nur
noch, dass unter άλιενς das Sprüchwort άλιενς πληγείς νουν
οϊσει fehlt, und dass dasselbe bei vielen andern Wörtern der Fall
ist, die wir übergehen, um nicht zu langweilen.
Wir betrachten nun die Behandlung des übrigen »Sprach-
schatzes. Sehr befriedigend finden wir hier den Sprachgebrauch
Homer’s und der Epiker behandelt, und wir danken es Herrn R.
besonders, dass er die von Passow vortrefflich bearbeiteten home-
rischen Wörter grösstentheils wörtlich aus diesem entnommen und
nach Bedürfniss mit Citaten bereichert oder umgestellt hat. Wir
wünschen, dass dieses Verfahren consequent fortgesetzt werde,
in dem Grade, dass der Besitzer des Thesaurus sicher seyn kann,
bei jedem homerischen Artikel die Passow’sche Darstellung unge-
schmälert zu erhalten. Es ist dies ein Verfahren, das den Bear-
beitern von philologischen Werken zum stehenden Gesetz gemacht
werden sollte, dass jedes neue Werk ein oder mehrere ältere
ganz entbehrlich machen müsse. Alle Rücksichten, die der Bü-
cherfreund in der Regel zu nehmen hat, Ersparniss an Zeit, an
Raum in der Bibliothek und an Geld empfehlen diese MassregeL
-— Auch bei den übrigen Wörtern sind die verschiedenen Perio-
den der Litteratur und der Classen von Schriftstellern, hei wel-
chen sie Vorkommen, regelmässig angegeben. Doch haben wir in
Beziehung auf Nachweisung des organischen Zusammenhanges,
in welehem der Sprachgebrauch der späteren Schriftsteller mit dein
der früheren steht, einen Wunsch, über den wir uns gerne mit
Herrn R. verständigen möchten* Wie die Epiker sich an Homer
anschlossen, so hatte auch unter den späteren Prosaikern fast jeder
ein oder zwei Musterbilder aus der productiven Kern-Periode der
Litteratur, nach denen er sich nicht nur in Wörtern und Phrasen*
 
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