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HEIDELBERGER

JAHRBÜCHER DER LITERATUR

Der Göttinger Dichterbund, zur Geschichte der deutschen Litteratur von
R. 1E. Prutz. Leipzig, Otto Wigand. 1841. 408 S. 8.

Der Verfasser dieses Buchs, der sich durch die treffliche Pa-
rodie des Rhein-, Becher- oder Thalerlieds, wie man es nennen
will, grosses Verdienst erworben hat, weil sein Lied den ächten
Patriotismus vom diplomatischen unterscheiden lehrt, schien dem
Ref., noch ehe er das Buch vom Dichterbund gelesen hatte, wür-
dig und fähig, über Dichter zu schreiben; Ref. hielt es deshalb
für Pflicht, das Publikum der Jahrbücher auf ihn aufmerksam zu
machen. Er hat zwei Mal des Buchs im Vorbeigehen erwähnt
und eine ausführliche Anzeige desselben versprochen, er hält
jetzt sein Wort, obgleich diese Anzeige schon überflüssig gewor-
den ist. Er hat nämlich in Tagsblättern, die eher in die Hände
des grossen Publikums kommen, als diese Jahrbücher, viele lo-
bende Anzeigen gesehen, eine sehr ausführliche hat er im 41.
Bande der Wiener Jahrbücher, oder im April, Mai, Juni Stück
des Jahrs 1841. gelesen. Er wird sich daher auch kurz fassen,
nur von dem zweiten Buche reden und über das Erste blos im
Vorbeigehen ein paar Worte vorausschicken.
Das Buch ist nämlich dem Prof. Gervinus gewidmet, offenbar
aus dem Studium von dessen Geschichte der deutschen National-
poesie entstanden, und das ganze erste Such, welches als Ein-
leitung zum zweiten anzusehen ist, folgt dem Inhalt, der Methode
und der Form nach dem ersten Bande von Gervinus’s Geschichte
der deutschen Nationalpoesie im achtzehnten Jehrhundert, nur fasst
der Verf. Alles, was dort vorkommt, in kurze Resultate zusam-
men. Wir wollen den Gang kurz angeben.
Seite 16—23. handelt er von der Poesie, welche der Refor-
mation zunächst voranging, oder vom Meistergesang und dem
Volksgesang; freilich überall nur summarisch, fragmentarisch und
Gervinus voraussetzend, wie dieser wiederum das eigentlich Lite-
rarhistorische voraussetzt. Darauf folgt eine Ansicht, oder, wrenn
man will, Beurtheiiung der Reformationszeit unter der Ucbcr-
XXXV. Jahrg. 1. Doppelheft. |
 
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