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Νβ* 12. HEIDELBERGER 1842.
» JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
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Tusso*$ Leben, von Sireckfuss.

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Dass die Klage des Dichters über die Härte seiner Haft, von
dem Schmutz und Mangel, in dem man ihn lasse, theils übertrie-
ben, theils ungegründet vtaren, mag zugegeben Werden. Aber die
strenge Haft selbst war schon ein herbes Geschick, und dass sie
durch Nothwendigkeit gerechtfertigt war, ist nichtemiesen. Noch
schwerer lastet auf dem Herzog der Vorwurf der langen Vorent-
haltung der in Beschlag genommenen Schriften des Dichters, de-
ren Auslieferung dieser vergeblich verlangte. Am wenigsten
Edelmuth zeigte der Herzog, da er das reuevolle Schreiben, wel-
ches der gebeugte Tasso kurz vor seinem Hintritt an ihn erliess,
mit keinem Wort der Huld oder des Trostes erwiederte.
Des Dichters Misstrauen gegen Alle, die in Berührung mit
ihm traten, erstreckte sich auf ihn selber, und machte, dass er den
Werth der besten Schöpfungen seines Genies verkannte. Es hin-
derte ihn auch, während Buchhändler sich mit seinen Werken be-
reicherten, an der eigenen Herausgabe derselben, namentlich sei-
nes befreiten Jerusalems, welches er durch beständige Ueberar-
beitung und zu bedenkliche Achtsamkeit auf die Kritiker, die z.
B. die schöne Episode von Olind und Sophronia verwarfen, zu
zu verderben im vollen Zuge war. Er gab seinem eroberten Je-
rusalem, das er selbst herausgab, den Vorzug. Doch das Urtheil
der Welt war gerechter. Das eroberte Jerusalem fiel bald der
Vergessenheit anheim, während das befreite sich immer zu höhe-
rem Ruhm emporhob.
Tasso’s Aminta, ein Schäferspiel, wovon Herr Streck-
fuss die sehr gelungene Verdeutschung eines Bruchstücks mit-
theilt , verdiente wohl eine solche im Ganzen, sowohl wegen der
hohen ästhetischen Vollendung des Gedichts in seiner Art, als
weil sich uns darin die Denkart und Sitte der damaligen feinen
XXXV. Jahrg. 2. Doppelheft. j||
 
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