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N*· 14. HEIDELBERGER 184&
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

iiolta voyage äans l’Yemen.
CB esc hlus s.)
Herr Botta hatte ihm so viel zu verdanken, dass, obgleich
ion Ibrahim Pascha empfohlen, er doch oifen gestand, dass den
Türken wenig zu trauen sey. Scheich Hasan dankte ihm für sei-
nen Wink, achtete aber nicht darauf, und ward später auf Ibra-
him Pascha’s Änstiften meucheimörderisch aus der Welt ge-
schafft.
Ref. schliesst diese Anzeige mit einigen allgemeinen Bemer-
kungen über den Unterschied der Gebirgsbewohner Yemens, mit
welchen Herr Botta näher bekannt ward, und denen der Ebenen
Tehamas und des nördlichen Arabiens überhaupt. Nach einer alten
Tradition stammen bekanntlich die Jemeniten vön Kahtan oder
Joktan ab. Die nördlichen Araber hingegen von Ismael, dessen
Mutter aus Egypten, vielleicht aus Nubien war. Das alte lcahta-
nische Geschlecht hat sich aber nur in den Gebirgen rein erhal-
ten, während in Teharaä eine stärkere Mischung mit afrikani-
schem Blute, mit Somalis Berbern und Äbyssiniern stattfand.
Auch die Sprache hat sich in dem Gebirge reiner erhalten, als in
der Ebene, obschon sie anch dort manche Eigenheiten hat, wie
z. B. omm statt al als Artikel. Die Gebirgsbewohner Yemens
haben fast europäische Züge, und die Frauen gleichen an Schön-
heit und Gesichtsfarbe den Italienerinnen, haben grosse Äugen,
lange Haare und eine ganz römische Nase. Die übrigen Ara-
ber hingegen sind braun und ihre ganze Physionomie trägt
schon mehr das afrikanische Gepräge. Dieser Unterschied lässt
sich auch, wie Herr Botta richtig bemerkt, auf die höhere oder
biedere Stufe der Civilisation der beiden Volksstämme anwenden.
Während nemlich die Jemeniten schon in der frühesten Zeit durch
ihren Hang zum Ackerbau und ihre Liebe zu ihrem Lande sich
-zu einem wohlgeordneten Staate erhoben,, zogen die übrigen Ara-
XXXV. Jahrjr. 2. Doppelbett;.
 
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