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N*· 25. HEIDELBERGER 1843.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Tacili Dialog, de Oralt. ed. Hess und Pabst.
CBeschluss.)
Ferner verbreiten sich beide Herausgeber über die Construc-*
tiön von elaborare, und bemerken, Cicero construire immer ela-
borare in aliqua re. Allein hätte denn hier Cicerq auch wirklich
so construiren können? Nicht die Construction des Wortes, die
keine andere seyn kann, als die hier gebrauchte, sondern der sel-
tenere Gebrauch des Wortes in dem Sinne von herausarbeiten,
durch Arbeit etwas hervorbringen, war hier zu erörtern,
wofür sich im Dialogus selbst c. 9. eine sehr ähnliche Parallel-
stelle findet: si modo dignum aliquid elaborare et efficere
velint.
Rec. beschreibt zum Schlüsse noch eine Stelle dieser Schrift,
welche seines Wissens nirgends noch richtig erklärt worden ist.
Dieselbe steht Cap. 98. zu Anfang der Rede des Messala. Da-
selbst heisst es: Ouis enim ignorat et eloquentiam et ceteras ar-
tes descivisse ab illa vetere gloria non inopia hominum, sed de-
sidia iuventutis et negligentia parentum et inscientia praecipientium
et oblivione moris antiqui? quae mala primum in urbe nata, mox
per Italiam fusa, iam in provincias manant: quam quam nostra
nobis notiora sunt. Ego de urbe et his propriis ac vernacu-
lis vitiis loquar etc. Die Lesart quamquam nostra nobis notiora
sunt ist die Vulgata, sie hat Herr Pabst beibehalten, und beobach-
tet über den Zusammenhang der Gedanken ein heiliges Schweigen.
Herr Hess ist wenigstens über die Schwierigkeit der Stelle nicht
mit Stillschweigen hinweggegangen, und hat auch die richtige
Lesart quamquam vestra nobis notiora sunt aufgenommen, aber
die falsche Erklärung von Bach: „quamquam omnia, quae ad ve-
stram aetatem atque conditionem spectant, vobis satis nota sunt,
ego tarnen loquar“ ist auch von ihm nicht berichtigt worden. Eine
neue Auffassung der Stelle von Döderlein in dessen Uebersetzungs-
proben aus griechischen und lateinischen Schriftstellern, Erlangen,
XXXV. Jahrjr. 3. Doppelheft.
 
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