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11e HEIDELBERGER iS42·
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Essai historique sur VAbbaye de Cluny, suivi de pieces justificatives par
Μ. P. Lorain, Dojen de la faculte de Droit ä Dijon. Dijon 1839.
i
In Dijon ist in neuester Zeit ein löblicher Eifer unter deu
Gelehrten erwacht, Forschungen, über die Denkmale der Geschichte
von Burgund anzustellen, zu welchem Behuf ihnen besonders das
dortige reichhaltige und wohlgeordnete Archiv von Burgund viele
Materialien anbietet. Eine Zeitschrift: Revue des deux Bourgo-
gnes belebte und ermunterte diese Forschungen. Der Hr. Verf.
versichert in der Einleitung eine Menge Handschriften und die
Urkundensammlungen von Cluny selber nebst den Jahrbüchern des
Benedictinerordens und den Sammlungen der Concilien benutzt zu
haben, um sein Werk zu verfassen. In der Einleitung und in
den zwei ersten Abschnitten des Werkes hebt er die Verdienste
der Mönchsorden und besonders des von Benedikt gestifteten üiit
Wärme hervor, um die Theilnahme der Leser für die Geschichte
eines ihrer einflussreichsten Klöster zu erregen. Wenn er indes-
sen zur Entschuldigung der Klöster wegen der üppigen Untätig-
keit, in die sie zuletzt mehrentheils versanken (S. XLIII.), sagt:
On ne leur a plus rien laisse faire, et on leur a dit qu’ils ne fai-
saient rien, so ist dies nicht ganz richtig. Denn, wiewohl den
Klöstern seit Jahrhunderten das Monopol der Wissenschaften, na-
mentlich der Geschichtsbearbeitung entzogen war, und obgleich in
Frankreich die Uebung, Abteien als Commenden zu vergeben,
welche vorzüglich seit dem Concordat Franz I. mit Leo X. zu-
nahm, den Mönchsstudien und der Klosterordnung keineswegs zu-
träglich war, so hätten doch die grossen reichen Abteien noch
viel leisten können, was durch das Beispiel einiger Corporationen
und ihrer Werke ausser Zweifel gesetzt worden ist. — In der
Geschichte von^ Cluny selbst verflicht der Verf. in die Erzählung
der Thatsachen die vielen Wundersagen, an denen die Kloster-
chroniken so reich sind, und die allerdings dazu dienen, den Geist,
die Denkart der Zeiten zu bezeichnen. Der dritte Abschnitt er-
zählt die Stiftung der Abtei vom Jahr 909. durch den Gr. Wil-
XXX.V, Jfthr£. 2. Doppelheft J-f:
 
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