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Corpus Paroemiograph. Graecc.-ed, Schneidet ία.' T. I.
von Apostolius XIII., 36. und Phavorinus vorgefunden wurde.
Auch der Stoiker Chrysippus, welcher um Olymp. 134. blühte,
veranstaltete eine Sammlung von Sprüchwörtern: mit besonderer
Vorliebe aber wurde dieser Zweig der Litteratur in Alexandrien
behandelt. Der berühmte Grammatiker Aristophanes von Byzanz
hinterliess zwei Bücher von metrischen, wie von prosaischen
Sprüchwörtern. Weiter werden Dionysidor aus Trözen, Theaetet,
Aescbylus, Mylon, Apollonides aus Nicaea, Attalus und Aristides
als Paroemiographen genannt. Alle jedoch verdunkelte Lucillus
aus Tarrha auf Creta, dessen drei Bücher über die Sprüchwörter
von allen folgenden ausgebeutet worden sind, und Didymus, der
Zeitgenosse des Cicero. Herr Schneidewin, aus dessen gehaltrei-
cher Vorrede wir die vorstehenden Notizen entnommen haben, ver-
rautbet, dass uns in den Scholien des Plato, in welchen die Sprüch-
wörter besonders reichhaltig ausgestattet, und die Namen des Lu-
cillus und Didymus einigemal aufgeführt sind, Ueberbleibsel aus
diesen zahlreichen und gelehrten Sammlungen erhalten seyen. Wir
stimmen ihm hierin vollkommen bei, und bedauern nur, dass er
sich nicht eine Vergleichung dieser Scholien nach Codex Paris.
1809. verschafft hat. Denn dass in dieser Handschrift die Scho-
lien zu Plato reichhaltiger, als in Ruhnken’s und Bekker’s Samm-
lung enthalten seyen, erhellt aus einer von unsern Herausgebern
übersehenen Stelle in Böttiger’s kleinen Sehriften, Bd. 3. p. 197.,
wo Bast zu dem Sprüchwort δις παίδες οί γέροντες aus der ge-
nannten Handschrift folgende neue Zusätze gibt: μέμνηται
α&της Κρατϊνος έν Δηλιάοι “λίγων
Ήν άρ άλη%ης 6 λόγος, ώς δϊς naic γέρων.
Και Πλάτων έν νόμων α· ον μόνον άίρα, ώς εοιχεν, ό γέρων
$Ϊ4 παίς γιγνεται, άλλα χαϊ 6 με&νσ&βις, καί- “ΝΙέναν&ρος Χήρα
καί 'Αριστοφάνης Νεφέλοαζ α'. Es wäre sehr zu wünschen,
dass die neuesten Herausgeber des Plato die Scholien mit die-
ser wichtigen Handschrift vergleichen liessen.
Einen anderen beachtenswerthen Beleg für den Eifer, womit
man sich im Alterthum auf die Erklärung der Sprüchw'örter warf,
gibt die Abhandlung des Marcellus περί των παρ' 'Έλλησι πα-
ροιμιών, welche in dem auf der Bodlejana befindlichen Werk des
Eusebius: Τά κατά Μαρκελλον τον της Άγκυρας επίσκοπον,
enthalten ist. Dieser Marcellus war nemlich Bischoff von Ancyra
ums Jahr 336., und überreichte Constantän dem Grossen eine
Schrift, in welcher er sich von dem Verdacht des Arianismus und
Corpus Paroemiograph. Graecc.-ed, Schneidet ία.' T. I.
von Apostolius XIII., 36. und Phavorinus vorgefunden wurde.
Auch der Stoiker Chrysippus, welcher um Olymp. 134. blühte,
veranstaltete eine Sammlung von Sprüchwörtern: mit besonderer
Vorliebe aber wurde dieser Zweig der Litteratur in Alexandrien
behandelt. Der berühmte Grammatiker Aristophanes von Byzanz
hinterliess zwei Bücher von metrischen, wie von prosaischen
Sprüchwörtern. Weiter werden Dionysidor aus Trözen, Theaetet,
Aescbylus, Mylon, Apollonides aus Nicaea, Attalus und Aristides
als Paroemiographen genannt. Alle jedoch verdunkelte Lucillus
aus Tarrha auf Creta, dessen drei Bücher über die Sprüchwörter
von allen folgenden ausgebeutet worden sind, und Didymus, der
Zeitgenosse des Cicero. Herr Schneidewin, aus dessen gehaltrei-
cher Vorrede wir die vorstehenden Notizen entnommen haben, ver-
rautbet, dass uns in den Scholien des Plato, in welchen die Sprüch-
wörter besonders reichhaltig ausgestattet, und die Namen des Lu-
cillus und Didymus einigemal aufgeführt sind, Ueberbleibsel aus
diesen zahlreichen und gelehrten Sammlungen erhalten seyen. Wir
stimmen ihm hierin vollkommen bei, und bedauern nur, dass er
sich nicht eine Vergleichung dieser Scholien nach Codex Paris.
1809. verschafft hat. Denn dass in dieser Handschrift die Scho-
lien zu Plato reichhaltiger, als in Ruhnken’s und Bekker’s Samm-
lung enthalten seyen, erhellt aus einer von unsern Herausgebern
übersehenen Stelle in Böttiger’s kleinen Sehriften, Bd. 3. p. 197.,
wo Bast zu dem Sprüchwort δις παίδες οί γέροντες aus der ge-
nannten Handschrift folgende neue Zusätze gibt: μέμνηται
α&της Κρατϊνος έν Δηλιάοι “λίγων
Ήν άρ άλη%ης 6 λόγος, ώς δϊς naic γέρων.
Και Πλάτων έν νόμων α· ον μόνον άίρα, ώς εοιχεν, ό γέρων
$Ϊ4 παίς γιγνεται, άλλα χαϊ 6 με&νσ&βις, καί- “ΝΙέναν&ρος Χήρα
καί 'Αριστοφάνης Νεφέλοαζ α'. Es wäre sehr zu wünschen,
dass die neuesten Herausgeber des Plato die Scholien mit die-
ser wichtigen Handschrift vergleichen liessen.
Einen anderen beachtenswerthen Beleg für den Eifer, womit
man sich im Alterthum auf die Erklärung der Sprüchw'örter warf,
gibt die Abhandlung des Marcellus περί των παρ' 'Έλλησι πα-
ροιμιών, welche in dem auf der Bodlejana befindlichen Werk des
Eusebius: Τά κατά Μαρκελλον τον της Άγκυρας επίσκοπον,
enthalten ist. Dieser Marcellus war nemlich Bischoff von Ancyra
ums Jahr 336., und überreichte Constantän dem Grossen eine
Schrift, in welcher er sich von dem Verdacht des Arianismus und