Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 33.

HEIDELBERGER

1847.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
■ ' "' 1 ■ ;·" ·”.~-ί.·Γ~ί '
Correspondaiice inedite de Mabillon et de
UEontfaucon par Valery.
(Schluss.)
Freilich, setzen wir hiniu, war die Presse damals noch nicht durch die
Tagesliteratur, die jetzt Alles verschlingt, so sehr in Anspruch genommen. Ue-
brigens fehlt es in dieser Correspondenz, neben den die Gelehrtengeschichte
berührenden Nachrichten und neben so manchen andern Notizen über
kirchliche und gelehrte Streitigkeiten jener Zeit, auch nicht an einzelnen
interessanten Bemerkungen und Schilderungen über Italien, insbesondere
über Rom und den päbstlichen Hof, über dortige Vorkommnisse und
Vorfälle, in deren Berichterstattung sich das Urtheil dieser Männer un-
befangen, namentlich auch über Alles das ausspricht, worin sie eine Ab-
weichung von dem Bessern und Wahren erkennen. Wir sehen daraus,
dass diese Männer dem Leben der Zeit und den Fragen, die es be-
wegten, keineswegs so fremd waren, als man gewöhnlich glaubt: kann
doch, um nur Eins anzuführen, Mabillon gewissermassen für den Erfinder
des jetzt so Viel, in den Schriften der Strafrechtslehrer, in den Zeitun-
gen , wie in den landständischen Kammern besprochenen Zellensystems
gelten, worüber er sich in einer vom Herausgeber aus den Oeuvres post-
humes II. p. 334 angeführten Stelle auf eine ganz zweckmässige Weise
ausgesprochen hat, die wir dort selbst nachzulesen bitten. Wir werden
es daher auch wohl begreifen, wenn der Herausgeber dieser Correspon-
denz seine Theilnahme für die gelehrte Corporation ausspricht, der diese
Männer angehörten, welche fern von dem Getümmel der Welt, einzig
und allein in stiller Zurückgezogenheit ihre Kräfte der Wissenschaft wid-
meten ; wenn er die Sitze solcher Corporationen bezeichnet als „verita-
bles foyers literaires qui manquent aujourd’hui“ und wir begreifen es
auch, wenn er aus diesem Mangel andere Folgerungen ableitet, die wir
lieber mit seinen eigenen Worten hier anführen wollen: „De lä cette
barbare indifferance pour les Oeuvres les plus elevees de Fhistoire, de
la critique et d’erudition et la difficulte ä les publier; car elles n’ont
presque point de public. Sans retomber dans les abus et les scandales
passes, le retablissement d’un certain nombre d’ordres savants limite par
XL. Jahrg. 4. Doppelheft. 33
 
Annotationen