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Kluntinger and Eisenlohr: Maulbronn.

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bronn als Text zu seinen Abbildungen dieses Klosters Überlässen,
Zu diesen beiden Männern hat sich noch Herr J. Veith in Karls-
ruhe gesellet, dass in dreifacher Hinsicht hohe Kräfte sich vereinig-
ten, und die Herausgabe der mittelalterlichen Bauwerke Maulbronn’s
übernommen, und dieselben in seiner gewohnten höchst ausgezeich-
neten Weise in ganz grossem Folio-Formate zu lithographiren be-
gonnen. Das Kloster Maulbronn hat aber zu seinem Mittelbaue den
in Form eines Quadrates errichteten Kreuzgang mit seinem Polygon.
An diesen schliessen sich ringsum an: in Süden die Kirche selbst
mit ihrer Vorhalle nach Westen zu; in Westen ein Keller, ein
Durchgang und eine geräumige Halle, vor deren äusserer westlichen
Seite ein äusserer Gang zu dem Winter-Speisesaale (, Refectorium
hibernum,) hinführt; in Norden die Küche, das Rebenthal oder
Sommer-Refectorium und drei gewölbte Räume; und in Osten ein
weiterer grosser Keller, die Geisselkammer und der Kapitel-Saal.
Von diesen zog noch weiter nach Osten hin der Sprechsaal, an
den sich endlich die Abtswohnung anreihete. Und von diesen Gebäu-
den allen sind bis jetzt 24 Aufnahmen in sechs Heften gegeben:
1. der Grundriss derselben alle; — 2— 8. der Kreuzgang, und zwar
derselbe gegen Westen, Osten, Süden und Norden geometrisch, ein-
zelne Fenster und der neun- (nicht zehn-) eckige Ausbau in dem
Kreuzgange; — 9—11. Polygon und Brunnenhaus, Grundriss, Durch-
schnitt und Einzelnes; — 12 —14. die Vorhalle, perspectivische und
geometrische Ansicht, Grundriss, Querdurchschnitt und Details; —
22. der Kapitelsaal (, nicht die Geisselkammer,) perspectivisch; —
und 23. und 24. die Abtswohnung, Erker derselben, innere Ansicht
und derselbe von aussen, geometrisch, Schnitt und Grundriss. Und
weil diese Aufnahmen alle sehr vortrefflich ausgeführt sind, und zwar
in Kreidezeichnung mit braunem Tondruck: das Paradies, das Re-
benthal und der Erker der Abtswohnung; in Kreidezeichnung mit
braunem und grauem Tondrucke: der Kapitel-Saal; in Gravirdruck
mit rothem Tone: das Polygon, der Durchschnitt desselben, Einzel-
nes daselbst und der Grundriss des Rebthales; in Kreidezeichnung
ohne Ton: das Aeussere des Polygons und Einzelnes des Reben-
thals; und alles Uebrige in Gravirdruck: so finden diese Aufnah-
men auch allgemeine Anerkennung, wie namentlich bei W. L ü b k e
in dessen einlässlichem Reiseberichte über Maulbronn (, deutsches
Kunstblatt, redigirt von Eggers 1855, Nr. 49). Wir können nur
eine möglichst baldige Vollendung des Eisenlohr’schen Werkes in
dem Interesse der Kunst und Wissenschaft wünschen; und müssen,
damit eine solche um so gewisser und schneller möglich werde,
Allen, die für ein solches Sinn und Bedürfniss haben, zumal allen
grossem Bibliotheken, allen vermögendem Geschichts - und Alter-
thumsvereinen und allen reichern Privaten, welche ihre Bibliotheken
gern mit solchen herrlichen Bilderwerken schmücken, die Anschaf-
fung desselben dringend empfehlen. Jene Vollendung möchte aber
auch von Seiten des Herrn Verlegers selbst dadurch sehr befördert
 
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