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Nr. 33. HEIDELBERGER 1856.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Die Stadtrechte der latitiischen Gemeinden Salpensa und Malaca in
der Provinz Bätica. Von Theodor Mommsen. Aus dem
111. Bande der Abhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft
der 'Wissenschaften. Leipzig bei S. Hirzel. 1855. 242. S. 8.
Les Tables de bronze de Malaga et de Salpesa traduites et annotees
par Edouard Lab oulay e, Professeur de legislation com-
paree au College de France, Membre de l’institut. Paris Au-
guste Durand, libraire, Rue des Gres 7. 1856. 50. S. 8.
Es ist schon wiederholt öffentlich ausgesprochen worden, und
man kann diesem Urtheile nur beistimmen, dass die vor Kurzem
erst zur allgemeinen Kenntniss gekommenen Bruchstücke der Gemeinde-
ordnungen von Malaga und von Salpensa zu den wichtigsten und
interessantesten epigraphischen Denkmälern gehören. Selbst wenn
man den in der neuesten Zeit gegen ihre Echtheit geltend gemach-
ten Gründen Gewicht beilegte, behielten diese Inschriften ein grosses
Interesse, weil sie zu neuen Forschungen und Erörterungen über die
Gemeindeverfassung im römischen Kaiserreiche so viel Stoff und
Anregung geben, wobei die Wissenschaft nur gewinnen kann. Es
ist also Grund genug vorhanden, diese beiden Inschriften mit den
zu ihrer Erklärung und Prüfung erschienenen Schriften auch hier
in diesen Jahrbüchern zu besprechen. Wir wollen zu diesem Zwecke
eine kurze Notiz über Auffindung, Beschaffenheit, Inhalt der In-
schriften vorausschicken, dann von dem Inhalt der beiden oben
verzeichneten Schriften im Allgemeinen Kenntniss geben, hierauf
aber nach Besprechung einiger den beiden Urkunden gemeinschaft-
lichen Punkte, eine jede derselben nach ihren einzelnen, noch übri-
gen Abschnitten durchnehmen mit vergleichender Zusammenstellung der
wichtigsten Ergebnisse der zwei genannten Schriften, wobei auch noch
stets Rücksicht genommen werden soll auf Dcrnburg’s Beurthei-
lung der Schrift von Mommsen, welche Beurtheilung selbst wie-
der als eine Abhandlung über diesen Gegenstand gelten kann.
(Kritische Zeitschrift für die gesammt Rechtswissenschaft. Redigirt
von Prof. Dr. Dernburg u. s. w. Dritter Band. Erstes Heft
S. 74—93.)
Gegen Ende Octobers 1851 fand man in der Nähe der spani-
schen Stadt Malaga, fünf Fuss unter der Oberfläche des Bodens,
zwei Bronzetafeln, zusammen zweihundert vier und sechzig Pfund
schwer. Sie waren auf eine Unterlage von Backsteinen römischer
Arbeit übereinander gelegt, und zwischen beiden Tafeln fanden sich
einige Spuren von Leinwand. Die grössere Tafel, 551/2 Zoll lang
und 40^ Zoll breit, mit einem angefügten Rahmen versehen, im
XLIX Jahrg. 7. Heft, 33
 
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